Formaler Akt: Berliner Senat entlässt Staatssekretär Holm

Berlin - Jetzt ist es auch beamtenrechtlich offiziell: Einen Tag nach seinem Rücktritt ist der Berliner Staatssekretär Andrej Holm vom rot-rot-grünen Senat entlassen worden. Er scheide auf Vorlage von Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) mit Wirkung zum 16. Januar aus dem Beamtenverhältnis auf Probe aus, teilte die Landesregierung am Dienstag mit. Holm war am Montag nach wochenlanger Diskussion über den Umgang mit seiner Stasi-Vergangenheit zurückgetreten. Damit kam er einem Rausschmiss zuvor. 

Die Entlassung durch den Senat sei nun ein formaler Akt, sagte der Staatssekretär der Innenverwaltung, Christian Gaebler. Ein Beamter könne sich nicht selbst entlassen.

Auch Holms bisheriger Job als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Humboldt-Universität ist in Gefahr. Nach RBB-Informationen wird die Hochschule das Arbeitsverhältnis mit ihm beenden. Dazu war am späten Dienstagabend keine Stellungnahme der Universität zu erhalten. Sie will offiziell am Mittwoch entscheiden, ob sie arbeitsrechtliche Schritte gegen Holm einleitet, weil er im Personalfragebogen 2005 seine hauptamtliche Stasi-Mitarbeit verschwieg. Der Stadtsoziologe beruft sich auf Erinnerungslücken.

Studenten forderten am Dienstag, Holm müsse am Institut für Sozialwissenschaften bleiben. Sie nutzten eine Sitzung des Akademischen Senats für eine Protestkundgebung. (dpa/bb)