Friedrichshain nach Krawallen: Häuserkämpfer drohen Anwohnern

Berlin - Linksautonome und Sympathisanten der Hausbesetzerszene haben ein Pamphlet ins Internet gestellt, in dem all jene Menschen bedroht werden, die sich gegen die Randalierer stellen, die fast jede Nacht den Kiez nördlich der Frankfurter Allee in Friedrichshain unsicher machen.

Kurz vor dem ersten Jahrestag der Räumung des „alternativen Wohnprojektes“ in der Liebigstraße 14 hatte es am Wochenende erst in Neukölln und dann in Friedrichshain schwere Krawalle gegeben, bei denen mehr als 70 Randalierer festgenommen und 48 Polizisten verletzt wurden.

Auch Touristen werden gehasst

Nach der Räumung des Hauses durch die Polizei am 2. Februar 2011 hatte der Eigentümer mit der Sanierung und Neuvermietung begonnen. Doch immer wieder wurden Autos der Baufirmen angezündet, Baustelleneinrichtungen demoliert und neue Fenster eingeworfen.

Die ersten neuen Mieter sind ein- und wieder ausgezogen. Sie ertrugen den Terror der Häuserkämpfer nicht, die sich nach eigener Darstellung dem Kampf gegen die Gentrifizierung (Verdrängung durch teure Mieten oder Eigentumswohnungen) verschrieben haben. Und so heißt es in dem jetzt aufgetauchten Pamphlet, das mit „AntiYuppieFront“ unterzeichnet ist, über die neuen Mieter (Schreibfehler im Original):

Anzeige | Zum Weiterlesen scrollen

„Einige wollten es doch Wagen sich auf das Spiel einzulassen. Und so verloren auch einige Mieter_Innen schnell ihre Wagen, Roller, Scheiben, Dachziegel, das Dach im Allgemeinen, aber sie bekamen auch Geschenke und Besuche, in Form von Müll, Kot, Metal- und Glas Projektilen, Ziegelsteinen, Pflastersteinen, Feuerwehreinsätzen, Wasserschäden, Statikproblemen, Feuerwerkskörpern, Bullen, Hausdurchsuchungen, Jugendamtsbesuchen, der Drogenfahndung, Inkassobüros.“

In ihrem Schreiben raten die selbst ernannten Kiez-Wächter all jenen, die die Polizei rufen, „schnell den Wohnort zu wechseln“. Und: „Wer in Ermittlungsakten bei Prozessen auftaucht, kann ebenfalls den Umzugswagen rufen!“