Früheres Flughafengebäude in Berlin: Der Flughafen Tempelhof soll ein "Kulturhafen" werden

Das Gebäude des ehemaligen Flughafens Tempelhof soll für die Bürger geöffnet und stärker kulturell genutzt werden. Das schlagen die Grünen vor, wie Fraktionschefin Antje Kapek am Dienstag erklärte. „Wir wollen, dass aus dem Flughafen Tempelhof der Kulturhafen Tempelhof wird“, sagte Kapek. Ein Großteil der Flächen stehe noch immer leer und sei nicht zugänglich.

Kapek sprach sich neben dem bereits geplanten Umzug des Alliiertenmuseums nach Tempelhof dafür aus, dass auch ein Luftfahrtmuseum in den Hangars eingerichtet wird. Außerdem sollte das am ehemaligen Grenzübergang Checkpoint Charlie geplante Museum des Kalten Krieges hier einquartiert werden.

Keine öffentliche Debatte und kein schlüssiges Konzept

Für die Nachnutzung des früheren Airportgebäudes gebe es bis heute weder eine öffentliche Debatte noch ein schlüssiges Konzept, kritisierte Kapek. Dabei biete das Gebäude vielfältige Möglichkeiten: In den Kellerräumen könnten Musikgruppen spielen, der Saal über der Haupthalle ließe sich für Tanzveranstaltungen nutzen, und in weiteren Räumen könnten Künstlerateliers eingerichtet werden. Nach Ansicht der Grünen sollte auch noch mal geprüft werden, ob sich das Gebäude nicht doch als Standort für die Zentral- und Landesbibliothek eigne, sagte Kapek.

Vertrag mit Bread & Butter steht im Weg

Das Problem: Bislang steht einer dauerhaften Nutzung der Hangars und der Haupthalle der zehnjährige Mietvertrag des Landes Berlin mit der Modemesse Bread & Butter im Weg. Sie hat das Recht, bis zum Jahr 2019 die Flächen zwei Mal im Jahr zu nutzen. Das bedeutet, dass kein anderer Nutzer die Flächen durchgängig anmieten kann.

Nur für den Hangar 7, in den das Alliiertenmuseum einziehen soll, gibt es ein Sonderkündigungsrecht. Nachdem die Modemesse von Zalando übernommen wurde, sollte geprüft werden, ob die Vertragsbedingungen neu verhandelt werden können, schlagen die Grünen vor. Ziel müsse es sein, die Nutzung auf einige wenige der sieben Hangars zu beschränken. Durch eine bessere Auslastung könnten mehr Mittel für die Sanierung eingenommen werden. Die Grünen wollen in den nächsten zehn Jahren insgesamt 200 Millionen Euro dafür ausgeben.