Gedenken an Kosmonaut Sigmund Jähn: Kondolenzbuch im Roten Rathaus
Berlin - Ein paar Raketen hat jemand gemalt, Sterne dazu. Neben dem Kondolenzbuch für den gestorbenen Kosmonauten Sigmund Jähn liegt ein weißer Blumenstrauß auf der schwarzen Samtdecke: Rosen und Orchideen. Seit Dienstag können sich Berliner in das Buch eintragen. Am Morgen schrieben sich bereits der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD), der Präsident des Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland, und die Senatoren und Senatorinnen ein. „Berlin wird seinen Ehrenbürger, den Weltraumpionier Dr. Sigmund Jähn, ein ehrendes Andenken bewahren“, steht auf der Seite über den Unterschriften. Auch die Vizepräsidentin des Bundestags, Petra Pau (Linke), hatte sich bis zum Mittag schon in das Kondolenzbuch eingetragen.
Auch von „Held“ ist im Kondolenzbuch die Rede
„Du warst eine zurückhaltende Person und hast dich zu einer extremen Persönlichkeit entwickelt. Leider sind dem Leben auch Grenzen gesetzt. Ich danke dir für die hohen fliegerischen Leistungen, als der ‚Herr der Wissenschaften’“, schreibt sein ehemaliger Fluglehrer in das Buch.
„Ein großes Vorbild für mich und meine Tochter (5 Jahre)“, schreibt einer, „auf zu den Sternen. Es gibt viel zu entdecken“. Ein aufrichtiger Mensch sei Jähn gewesen, man sehe sich in den Sternen, so eine Frau aus Pankow. Von „Held“ ist die Rede. Einer der inspiriert habe. Jemand wünscht einen „guten Flug“.
Sigmund Jähn war der erste Deutsche im Weltall
Jähn starb am Sonnabend im Alter von 82 Jahren in Strausberg. Geboren wurde er im sächsischen Morgenröthe-Rautenkranz. Er war verheiratet und hatte zwei Töchter.
Jähn war 1978 der erste Deutsche im Weltall – für sieben Tage, 20 Stunden und 49 Minuten. Nach seiner Rückkehr erhielt Jähn die Auszeichnungen Held der DDR und Held der Sowjetunion.
Noch bis Freitag können sich alle Berliner und Gäste in das Buch im Roten Rathaus eintragen. Eingang über das Hauptportal.