Gefahr für Fußgänger: Berlin braucht auf Radwegen dringend Zebrastreifen!
Unsere Autorin lebt derzeit in Warschau – und freut sich über die Radwege mit Zebrastreifen für Fußgänger. Sie meint: Berlin braucht das auch! Ein Kommentar.

Fußgänger haben keine Lobby. Sie kaufen keine Vehikel, sie kaufen keine Helme. Umso erfreulicher ist es, wenn zum Schutz von Fußgängern dennoch Maßnahmen ergriffen werden. So geschehen zum Beispiel in Warschau. Hier befinden sich seit geraumer Zeit Zebrastreifen auf Radwegen. Wer zu Fuß unterwegs ist, kann gefahrlos von Gehweg zu Gehweg gehen, weil Fahrradfahrer vor dem Zebrastreifen abbremsen müssen. Das habe ich so noch in keiner deutschen Stadt gesehen.
Immer wieder kommt es in Berlin auch zu Unfällen zwischen Fußgängern und Radfahrern – oder seit ein paar Jahren auch E-Scooter-Fahrern. Die Zahl dürfte höher sein als öffentlich bekannt, denn nicht jeder Unfall zwischen Radfahrer und Fußgänger wird registriert. Wer beispielsweise an der Warschauer Brücke den Fahrradweg kreuzen muss, um auf den Gehweg zu kommen, läuft Gefahr, mit einem vorbeischießenden Fahrradfahrer zu kollidieren.
Vor allem ältere Menschen sind zu Fuß unterwegs. Wer schützt sie vor einem rasenden Lieferboten auf dem Rad? Wer kann Seniorinnen und Senioren einen Vorwurf machen, wenn sie die Klingel nicht hören – sofern sie denn überhaupt betätigt wird? Aber auch jüngere Fußgänger so wie ich haben ein Bedürfnis nach Fußgängen. Meine Familie nutzt beispielsweise die Schrittzählapp. Wir vergleichen, wie viele Schritte wir pro Tag gegangen sind. Diejenigen unter uns, die in Großstädten wohnen, wollen oft nicht mit dem Fahrrad fahren, weil das noch weitaus gefährlicher sein kann. Wir wollen aber auch nicht Risiken als Fußgänger ausgesetzt sein.
In Berlin gibt es so gut wie keine Fußgängerzonen. Stattdessen werden Radwege aus dem Boden gestampft, wo es nur irgend geht – siehe Friedrichstraße. Es wird Zeit, dass die Fußgänger sich Gehör verschaffen und geschützt werden.