Gewerkschaft kündigt Widerstand gegen verkaufsoffene Sonntage an

Die Berliner haben sich daran gewöhnt: Zu Großveranstaltungen kann man sonntags einkaufen. Doch was ist, wenn diese Ereignisse ganz oder teilweise ausfallen?

Viele Berlin haben sich an verkaufsoffene Sonntag gewöhnt. Im kommenden Jahr könnten diese wenigstens teilweise ausfallen, wenn es nach Verdi geht. 
Viele Berlin haben sich an verkaufsoffene Sonntag gewöhnt. Im kommenden Jahr könnten diese wenigstens teilweise ausfallen, wenn es nach Verdi geht.

Berlin-Verdi will die Zahl der verkaufsoffenen Sonntage in diesem Winter begrenzen. Die Gewerkschaft kündigte Widerstand an, sollte der Senat für das neue Jahr Ladenöffnungen erlauben, deren übliche Anlässe deutlich kleiner ausfallen oder ganz ausbleiben. „Wir werden dann auf jeden Fall klagen“, sagte Verdi-Handelsexpertin Erika Ritter. Üblich waren in den vergangenen Jahren verkaufsoffene Sonntage etwa zur Grünen Woche, zur Berlinale und zur Reisemesse ITB.

Für das öffentliche Interesse an den Ladenöffnungen seien die Besucherströme der Veranstaltungen nötig, sagte Ritter. Blieben diese wegen der Corona-Pandemie aus, fehle diese Grundlage. Die Grüne Woche ist dieses mal als reine Fachbesuchermesse geplant. Während die ITB nur online stattfinden soll, ist die Berlinale dagegen bislang noch mit vor Ort anwesenden Besuchern geplant.

Verdi wendet sich auch gegen die wiederholt vorgetragene Forderung des Handels, wegen Corona an sämtlichen vier Adventssonntagen zu öffnen - bislang sind es zwei. Die Branche argumentiert, damit ließen sich Kundenströme entzerren. Ritter widersprach: Weitere Öffnungen erzeugten zusätzliche Kontaktmöglichkeiten. „Infektionsschutz heißt: weniger und nicht mehr.“

In Nordrhein-Westfalen geht die Gewerkschaft gerichtlich gegen die dort geplanten Sonntagsöffnungen an den vier Adventssonntagen und am ersten Januarwochenende vor. Das Oberverwaltungsgericht Münster hat noch keine Entscheidung über den Eilantrag getroffen.