Gewitter mit Starkregen in Berlin und Brandenburg

Heftige Regenfälle teils mit Hagel gingen über der Region nieder. In der Nacht könnte es erneut zu extremen Unwettern kommen, warnt der Wetterdienst.

Berlin-Schwere Gewitter mit teils starkem Regen und Hagel sind bei schwüler Luft über Brandenburg und Berlin hinweggezogen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte am Samstag für viele Landkreise vor der Gefahr extremer Gewitter, am frühen Abend galt die Warnung noch für mehrere Kreise im Südosten des Landes und für die Städte Cottbus und Frankfurt (Oder), bis sie aufgehoben wurde. Bäume stürzten an mehreren Orten um, es kam zu Überschwemmungen und Unfällen.

In Berlin wurden zunächst keine größeren Schäden bekannt, wie die Feuerwehr mitteilte. Die Einsatzkräfte seien am Nachmittag zu einem überschwemmten Keller ausgerückt und vereinzelt wegen umgestürzter Bäume gerufen worden. Der Deutsche Wetterdienst warnte allerdings davor, dass es auch in der Nacht zu extremen Gewittern kommen könne. Dabei könne stellenweise heftiger Starkregen mit mehr als 60 Litern pro Quadratmeter fallen, hieß es. Auch Sturmböen seien möglich. Am Sonntag soll sich das Wetter wieder beruhigen.

Wenig Durchsicht, am Nachmittag in Lichtenberg. 
Wenig Durchsicht, am Nachmittag in Lichtenberg. camcop media / Andreas Klug
Anzeige | Zum Weiterlesen scrollen

Die Feuerwehren fuhren zu zahlreiche Einsätzen aus, in den Leitstellen gingen viele Anrufe ein. Vor allem in den Kreisen Oberspreewald-Lausitz und Dahme-Spreewald stürzten Bäume bei starkem Regen und Sturm um, wie ein Sprecher der Regionalleitstelle in Cottbus sagte. Keller liefen voll. Menschen seien zunächst nicht verletzt worden. Nach Angaben eines Polizeisprechers gab es mehrere Verkehrsunfälle auf den Autobahnen 9, 10 und 115, die möglicherweise durch Starkregen ausgelöst worden waren.

Ist der Wagen wasserdicht? Gesehen in Lichtenberg. 
Ist der Wagen wasserdicht? Gesehen in Lichtenberg.
camcop media / Andreas Klug

Die Gewitter sorgten ausgerechnet in der regionalen Leitstelle für Notrufe in Eberswalde für einen Wasserschaden. Dort lief nach Angaben des Landkreises Wasser in das Gebäude der Leitstelle für den Brand- und Katastrophenschutz sowie Rettungsdienst der Landkreise Barnim, Oberhavel und Uckermark. Dabei kamen Pumpen zum Einsatz. Die Stelle sei aber immer für Notrufe erreichbar gewesen, hieß es.

„Es ist ein sehr großer Gewitterkomplex“, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes. „Es ist davon auszugehen, dass punktuell um die 40 Liter pro Quadratmeter in der Stunde gefallen sind.“ Dazu könne auch kleinkörniger Hagel kommen. In Münchehofe in Brandenburg (Kreis Dahme-Spreewald) seien am Samstagnachmittag 30 Liter auf den Quadratmeter innerhalb von einer Stunde heruntergekommen, in Wittstock/Dosse seien es 27 Liter pro Quadratmeter gewesen.

Das gewittrige Wetter mit sehr warmer Luft aus Richtung Polen könnte nach Ansicht des Experten bis zum Sonntag anhalten. Die Gefahr von Unwetter bleibe in der Nacht von Samstag auf Sonntag bestehen, sagte der Sprecher. Ab Sonntag soll trockenere, aber noch warme Luft aus Nordosten in die Region strömen.