Viel ist kurz vor Beginn des Gedenkgottestdienst noch nicht in der Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche los. Vor allem viel Presse und Politiker haben ihren Weg hierher gefunden. Außen läuten die Glocken. Innen, in dem blau leuchtenden Saal, wo noch vor einigen Stunden die Zeugen der Tat befragt wurden, herrscht gedämpfte Stimmung.
Dann ertönen Orgelklänge und Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein eröffnet den Gottesdienst: „Niemand von uns möchte hier sein, nicht schon wieder“, sagt sie, dennoch: „Für die Menschen, die hier leben und arbeiten ist es eine entsetzliche Wiederholung. Auch für diese Stadt. Gut, dass wir beisammen sind.“
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Nach der tödlichen Amokfahrt am Breitscheidplatz hat in der Berliner Gedächtniskirche am Mittwochabend ein Gottesdienst für die Opfer der schrecklichen Tat stattgefunden. „In der Andacht soll allen Menschen, die Gelegenheit gegeben werden, ihre Trauer auszudrücken und gemeinschaftlich den Betroffenen und Angehörigen zu denken“, heißt in einer Pressemitteilung der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Dort sind nach der Tat zahlreiche Menschen seelsorgerlich betreut worden.

Der Pfarrer beschreibt die Gespräche, die er mit diesen Menschen heute hatte: Besonders schrecklich seien die Schreien der Opfer gewesen, erzählten sie ihm: die Schreie nach der Tat – und dann die Stille.
Eine knappe halbe Stunde dauert die Andacht. Draußen, vor der Kirche stehen die Besucher des Gottesdiensts noch zusammen. Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey und Umweltsenatorin Bettina Jarasch geben Interviews. In ihrem Rücken, keine 40 Meter entfernt, flattern die Absperrbänder des Tatorts.