Große Pläne für das Tetra-Pak-Gelände und das Underberg-Areal in Heiligensee
Berlin - Bisher werden an der Hennigsdorfer Straße in Heiligensee jedes Jahr Millionen Fläschchen Magenbitter abgefüllt. Die Firma Underberg hat hier seit den 1970er-Jahren einen Produktionsstandort. Daneben befindet sich das Gelände der früheren Tetra-Pak-Fabrik.
Für beide Grundstücke gibt es jetzt große Pläne: Wie die Investmentfirma Capital Bay mitteilte, hat sie die Grundstücke am Nieder Neuendorfer See erworben. Auf einer Gesamtfläche von 80.000 Quadratmetern sollen bis zu 1200 Wohnungen gebaut werden, 25 Prozent davon im sozialen Wohnungsbau.
Initiator des Projekts ist Christian Krawinkel, der bisherige Eigentümer des Tetra-Pak-Areals. Capital Bay will das Projekt gemeinsam mit dessen Firma CKV Vermögensverwaltung entwickeln. Krawinkel hat vor knapp einem Jahr für Unruhe in Reinickendorf gesorgt, als er das Tetra-Pak-Gelände als Flüchtlingsheim anbot. Daraus wurde nichts.
Erst muss Underberg schließen
Voraussetzung für den Wohnungsbau ist, dass Underberg in Heiligensee die Produktion einstellt. Von Seiten des Unternehmens heißt es dazu nur, der Standort sei nicht mehr ideal. Man habe sich entschlossen, ihn „mittelfristig aufzugeben“ und umzuziehen.
Es würden Alternativstandorte im Raum Berlin/Brandenburg geprüft. Ein möglicher Termin wird nicht genannt. Laut Krawinkel laufen die Mietverträge für die Liegenschaften an der Hennigsdorfer Straße im Jahr 2018 aus.
Planungsrechtlich handelt es sich bei den Grundstücken um Gewerbeflächen. Damit dort Wohnungen gebaut werden können, muss der Bezirk dies mit Einverständnis der Senatsverwaltung für Wirtschaft ändern und einen Bebauungsplan aufstellen.
Wohnbebauung wird in Erwägung gezogen
Prinzipiell könne man sich in dem Gebiet eine Wohnbebauung vorstellen, sagt Baustadtrat Martin Lambert (CDU). Doch so lange Underberg produziert, sei das kein Thema. „Wir wollen keine Betriebe verdrängen.“ Davon abgesehen wäre über die Größe des Projekts zu sprechen, auch die Nähe zum Landschaftsschutzgebiet müsste berücksichtigt werden.
Krawinkel gibt sich optimistisch. Berlin brauche Wohnraum. Er wolle auf den Grundstücken mindestens 1000 Wohnungen bauen. Die Lage sei ideal: am See, unweit des S-Bahnhofs Heiligensee und des Autobahnanschlusses.
Er plane kein Luxuswohnprojekt. Ein Kinder- und Jugendzentrum, das CKV finanziell unterstützen werde, solle ebenfalls integriert werden, so Krawinkel.