Handwerk: Sechs Geschichten über bemerkenswerte Geschäftsideen in Berlin

Design-Leuchten: Beginn mit Tetrapack

Die Geschichte beginnt mit dem stinkenden Fett einer Burger-Braterei. Der Student Sascha Janowsky-Lenhart arbeitete dort, um sein Restauratoren-Studium in Potsdam zu finanzieren. Er roch also nicht so gut, wenn er nach Hause kam, erzählt sein Mann und Manufaktur-Partner Frank Lenhart. Eines Abends setzte sich der Burgerbrater hin, rührte Beton zusammen, füllte eine leere Tetrapack-Verpackung und fabrizierte die erste von inzwischen sehr vielen Leuchten. Es folgten der Verkauf über die Plattform Dawanda, die Firmengründung LJ Lamps und 2015 die Einrichtung ihrer Werkstatt in Hohenschönhausen.

Die Leuchten – inzwischen auch aus Holz und Messing – sind viereckig oder rund, betongrau, farbig oder mit Blattgold belegt. Selbst Fehlgüsse – mit bröckelnden Ecken, schiefen Kanten oder Löchern – kann man erwerben. „Wir haben sie in Anlehnung an die nach der Wende zernagte Mauer „Alpha demolished“ benannt, sagt Frank Lenhart. Ob ein Produkt in den Verkauf kommt, wird danach entschieden, ob sie sich die Leuchte selbst in die Wohnung hängen würden.

„Unsere Zielgruppe sind design-affine Menschen“, sagt Lenhart. „Der Kunde kauft  ein Unikat und hat das Gefühl, dass es für ihn gemacht wurde.  Bei einem Iphone hat man das nicht.“ Auch die Selbstständigkeit sei wichtig, erklärt er, man sei für Erfolg und Misserfolg selbst verantwortlich, was nicht immer einfach sei. „Und wir können vier Leute bei uns beschäftigen, die wir fair bezahlen.“

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LJ Lamps, Plauener Str. 163-165, Haus K/10, 13053 Berlin.