Hauptstadtflughafen BER: BER soll laut Baubehörde wie geplant eröffnen

Eine Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens 2017 ist aus Sicht der zuständigen Baubehörde wie geplant möglich. „Wir sind jetzt langsam in der Gewohnheit, dass Termine eingehalten werden“, sagte der Landrat des Kreises Dahme-Spreewald, Stephan Loge, am Freitag in Berlin. Er rechne damit, dass der Flughafen fällige Pläne für den Umbau der Entrauchungsanlage planmäßig vorlege.

Zur Frage, ob wie nun geplant im zweiten Halbjahr 2017 Flugzeuge vom drittgrößten deutschen Airport abheben können, sagte er: „Wenn es danach geht, was wir abzuarbeiten haben: Ja.“ Im Untersuchungsausschuss des Abgeordnetenhauses sagte Loge, die Arbeit mit der Flughafengesellschaft habe sich seit einem Dreivierteljahr verbessert. „Es ist jetzt so, wie man es erwartet.“

Der Ausschuss wollte von Loge wissen, ob das Landratsamt vor der geplatzten Eröffnung des Flughafens zum 3. Juni 2012 unter politischen Druck geriet. Der Flughafen plante damals zur Eröffnung Hunderte Helfer an die Brandschutztüren zu stellen, die die Türen im Notfall bedienen sollten, denn die Vollautomatik funktionierte nicht. Dem Vorhaben widersprach das Bauordnungsamt, der Flughafen sagte die Eröffnung am 8. Mai ab.

Loge betonte, sein Amt habe schon im März klar gemacht, dass es dieses Vorgehen nicht genehmigen werde. Mitte April äußerte er sich auch im Kreistag kritisch dazu. Warum Loge zwei Tage später eine Erklärung mit der Überschrift verschickte, die Eröffnung sei gesichert, wollte ein Abgeordneter wissen. Loge berichtete von Anrufen aus der Brandenburger Staatskanzlei und der Flughafengesellschaft nach der Sitzung. „Es kann sein, das ich daraufhin eine etwas relativierende Pressemitteilung herausgab.“

Der Landrat betonte aber: „Die untere und die obere Baubehörde haben völlig autark gearbeitet.“ Es habe keinen direkten politischen Druck gegeben, auch nicht vom damaligen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD) oder dem damaligen Bau-Staatssekretär und heutigen amtierenden Flughafen-Aufsichtsratschef Rainer Bretschneider (SPD). Möglicherweise sei es aber ein Verfahrensfehler gewesen, dass er regelmäßig der Staatskanzlei Auskunft zu dem Projekt gab, obwohl die Aufsichtsbehörde das Bauministerium gewesen sei, bekannte Loge. (dpa)