Immobilienmarkt in Berlin: So stark sind die Immobilien-Preise 2018 gestiegen

Berlin - Schlecht für Mieter und Erwerber von Wohneigentum, gut für Verkäufer: Die Preise auf dem Berliner Immobilienmarkt sind im vergangenen Jahr noch einmal kräftig gestiegen. Eigentumswohnungen verteuerten sich im Schnitt um zehn Prozent, Ein- und Zweifamilienhäuser um zwölf Prozent, Mietwohnhäuser um acht Prozent.

Das geht aus einer vorläufigen Analyse des Gutachterausschusses für Grundstückswerte zu den Verkäufen auf dem Berliner Immobilienmarkt im Jahr 2018 hervor, die am Montag veröffentlicht wurde. Die Analyse beruht auf den notariellen Kaufverträgen des vergangenen Jahres, die bis 31. Januar 2019 vorlagen. Mit 18,97 Milliarden Euro erreichten die Verkäufe einen neuen Rekord – nachdem schon im Jahr davor mit etwa 18 Milliarden Euro ein Höchstwert erreicht worden war.

Noch nie seit der Wiedervereinigung wurde für Immobilien in der deutschen Hauptstadt so viel Geld gezahlt wie im Jahr 2018. Da nach dem 31. Januar noch weitere Kaufverträge beim Gutachterausschuss erwartet werden, dürfte sich die Summe sogar noch erhöhen. Mit dem endgültigen Verkaufsergebnis für 2018 wird Mitte dieses Jahres gerechnet.

Die Immobilienpreise in Berlin steigen nicht mehr so schnell

Der Geldumsatz stieg im vergangenen Jahr laut der vorläufigen Analyse um fünf Prozent, die Zahl der Verkäufe ging dagegen um neun Prozent zurück – auf 27.266 sogenannte Kauffälle. Nur bei Mietwohnhäusern und bei unbebauten Grundstücken gab es 2018 mehr Verkäufe als im Jahr davor. Für Mieter ist das durchaus Grund zur Besorgnis. Denn falls der Erwerber an schnellen Gewinnen interessiert ist, drohen trotz der verschärften Mieterschutzgesetze Mietsteigerungen und Verdrängung.

Die Angebote an Wohnraum und an Büroflächen hinken der Nachfrage „deutlich hinterher“, heißt es in der Analyse zur Begründung der Preisentwicklung. Zudem beeinflusse das niedrige Zinsniveau und das „am Markt vorhandene Kapital“ den Immobilienmarkt. Es zeige sich aber, dass sich die „Aufwärtsdynamik in nahezu allen Teilmärkten“ weiter abschwäche. Soll heißen: Die Preise steigen nicht mehr so schnell.

Im Segment der Eigentumswohnungen sank im vergangenen Jahr zwar die Zahl der Verkäufe um etwa zwölf Prozent, die Verkaufssumme blieb mit rund 5,2 Milliarden Euro aber annähernd gleich hoch wie 2017. Beim Geschäft mit den Eigentumswohnungen fällt auf, dass überwiegend bestehende Wohnungen verkauft werden. Nur 4018 der 17054 Kauffälle entfielen auf Eigentumswohnungen im Neubau.

Eigentumswohnung in Berlin: 5690 Euro pro Quadratmeter im Schnitt

Noch nicht mal ein Viertel aller Wohnungsverkäufe. Im Schnitt kostete eine neu errichtete Eigentumswohnung 5690 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Für Ein- und Zweifamilienhäuser wurden durchschnittlich 3640 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche gezahlt.

Was Mieten und Kaufpreise weiter nach oben treiben dürfte: Bauland hat sich weiter verteuert. So hat der Gutachterausschuss die Bodenrichtwerte in Berlin zum 1. Januar 2019 erneut angehoben. Für den sogenannten Geschosswohnungsbau, in dem die klassischen Mietwohnungen entstehen, wurde der Richtwert um etwa 20 Prozent erhöht.

Der Spitzenwert liegt hier mit etwa 8000 Euro pro Quadratmeter im Gebiet südlich der Torstraße in Mitte. Der Spitzenwert für den Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern wird mit etwa 2600 Euro je Quadratmeter in Grunewald und Dahlem erreicht.