Das Unangenehme an einem ersten Platz ist, dass man danach immer damit beschäftigt ist, darauf zu bleiben. Jetzt war das Berghain, einziger Berliner Club von Weltbedeutung, in der internationalen Club-Bibel DJ Mag schon länger nicht mehr auf dem ersten Rang, nun ist der Tanztempel am Wriezener Bahnhof abgerutscht: von Platz sechs quasi in die Bedeutungslosigkeit auf den zwölften Platz. Denn grundsätzlich gilt wirklich nur die Top Ten des jährlichen Votings als Ehrung.
Eintrittspreise erhöht
Eine echte Begründung für das Downgrade gibt das Magazin nicht an, lobt sogar eine neue und frische Booking-Auswahl an DJs, aber wer zwischen den Zeilen liest, der merkt der Bewertung an, dass man irgendwie das Gefühl hat, die goldenen Jahre des legendären Clubs in einem ehemaligen Heizkraftwerk seien vorbei. „Business as usual“, lautet einer der Sätze, der zwar zeigen soll, dass sich der Club nach der Pandemie wieder zu alter Größe aufschwingt, aber ein richtiges Lob für Innovation im Nachtleben klingt sicherlich anders. Teurer geworden ist das Berghain übrigens auch: Kostete der Eintritt früher zwölf Euro, so sind es nun satte 22.
Meistgelesene Artikel
Nach dem ersten Platz 2009 ging es im Ranking schon mal bergab bis auf einen schmachvollen Platz 18 (2013), dann aber wieder zügig nach oben bis auf Platz sechs (2021). Nun also der zwölfte Platz. Geschafft in die Top Ten hat es nur einziger deutscher Club: das Bootshaus in Köln, ein Traditionsclub in NRW, das Technoveteranen noch unter dem Namen Warehouse ein Begriff sein dürfte.
Seit seiner Aufnahme in die Liste 2013 (48) stieg das Bootshaus stetig auf und belegt nun einen mehr als respektablen fünften Platz im Ranking. Den ersten besetzt übrigens die spanische Großraumdisco HI Ibiza auf der gleichnamigen Insel, die traditionell das europäische Epizentrum sommerlicher Tanzvergnügen ist.
Die vollständige Liste mit allen Clubs finden Sie hier