Islamischer Staat: Terroristen rufen zu Mord an Polizisten auf

Berlin - Deutschlands Polizisten sind alarmiert: Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ ruft ihre Anhänger in Deutschland dazu auf, Polizisten zu töten. In einem neuen Propagandavideo werden nach Angaben der Polizei durch jedermann umsetzbare Messerangriffe gezeigt.

Unter dem Vermerk „VS-Nur für den Dienstgebrauch“ warnt die Polizei Nordrhein-Westfalen, die das Video entdeckte, ihre Kollegen in den anderen Bundesländern. In dem Video zeigen zwei vermummte IS-Männer drei Varianten zu Angriffen mit Messern, die auch durch ungeübte aber zu allem entschlossene Täter ausgeführt werden können. Zunächst wird dargestellt, welche Arten von Messern am besten geeignet sind.

An einem gefesselten Gefangenen wird erklärt, welche Körperstellen sich für einen Angriff besonders eignen und von welchen eher abzusehen ist. Der Film mit deutschen und arabischen Untertiteln gibt Anleitungen, wie arglose Polizisten abgelenkt werden („Wir nähern uns, tricksen ihn aus indem wir seine Blicke irgendwo hin richten“).

Anzeige | Zum Weiterlesen scrollen

Messerattacke in Berlin-Spandau

Das Video richte sich an "anschlagswillige Personen in westlichen Ländern", so die Polizei. In der Vergangenheit hätten Attentate auf Soldaten und Polizisten in Großbritannien und Frankreich sowie der vereitelte Anschlag auf eine Polizeiwache in Belgien gezeigt, "dass Mandatsträger verstärkt im Fokus anschlagswilliger islamistischer Täter stehen". Dies gelte auch für das Messerattentat, das eine 15-Jährige am 26. Februar vergangenen Jahres auf einen Beamten der Bundespolizei in Hannover verübte.

Eine solche Messerattacke gab es in Berlin bereits im September 2015. Damals erschossen Polizisten in Notwehr einen verurteilten Islamisten. Der 41-jährige Rafik Mohammed Y. hatte in der Heerstraße in Spandau mehrere Passanten mit einem Messer verletzt. Anschließend stach er auf eine Polizistin ein und verletzte sie an Hals und Schulter. Ein Kollege der Beamtin schoss daraufhin. Rafik Mohamad Y. gehörte zum Umfeld der Terrorgruppe Ansar al Islam und hatte mehrere Jahre in Haft verbracht, weil er in Berlin ein Attentat auf den irakischen Ministerpräsidenten geplant hatte.