Aus Anlass des 70. Thronjubiläums der britischen Queen haben mehrere deutsche Medien, darunter Spiegel Online und die ARD-Sendung „Brisant“, den deutschen Koch Stefan Pappert porträtiert und ihn als „Royal Chef“ vorgestellt, der „rund um die Uhr für die Versorgung Ihrer Majestät zuständig“ sei. In YouTube-Clips und in Interviews gibt er preis, welche kulinarischen Präferenzen die Queen aufweisen soll.
Bit of a Platinum Jubilee puzzle: Stefan Pappert, a German cook described as the Queen's "royal chef at Windsor castle" is all over the German media at the moment (including some v respectable outlets), spilling the beans on the royal family's gastronomic tastes. /1 pic.twitter.com/KZpqI9it06
— Oliver Moody (@olivernmoody) June 2, 2022
Der britische Journalist Oliver Moody zieht nun diese Berufsbeschreibungen in Zweifel. Auf Twitter schrieb er: „Ich konnte weder auf den offiziellen Websites (des Königshauses, Anm. d. Red.) noch in der britischen Presse etwas über seine Arbeit für die Royals finden. Das erschien mir merkwürdig. Der Buckingham-Palast sagt, dass er nie im königlichen Haushalt gearbeitet hat, obwohl er bei bestimmten Veranstaltungen das Catering übernommen haben könnte.“
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Dann heißt es weiter: „Was ist also los? Ist er ein Gelegenheitsunternehmer, der sich […] näher an den Royals ausgibt, als er wirklich ist? Oder handelt es sich um eine Art Missverständnis? Das würde mich sehr interessieren.“
Bei LinkedIn bezeichnet sich der Koch als „Chef vom Dienst“ bei „The Royal Household“.
Offene Frage: Kann es sein, dass der Deutsche, der als Hofkoch der Queen in Windsor gerade durch alle Medien geistert, gar nicht wirklich da arbeitet? @derspiegel @dpa @berlinerzeitung https://t.co/s4ECmJbVNE
— Stefan Niggemeier (@niggi) June 2, 2022
Der Medienjournalist Stefan Niggemeier hat die Recherche aufgenommen und fragt bei Twitter: „Offene Frage: Kann es sein, dass der Deutsche, der als Hofkoch der Queen in Windsor gerade durch alle Medien geistert, gar nicht wirklich da arbeitet?“
Die Berliner Zeitung hat beim Koch Stefan Pappert nachgefragt und um Stellungnahme gebeten.