Kältehilfe bietet mehr als 1000 Schlafplätze in Berlin

Zwei Busse fahren Obdachlose auf Wunsch in Quartiere mit Übernachtungsplätzen. Einige freie Plätze waren in der letzten Woche wieder zu finden.

Berlin-Im Rahmen der Berliner Kältehilfe haben soziale Einrichtungen in der vergangenen Woche 1155 Notschlafplätze angeboten. Das teilte die Senatsverwaltung für Soziales am Mittwoch auf Twitter mit. 901 Menschen sollen gekommen sein, 254 hätten noch einen Schlafplatz gefunden.

Seit Anfang November kümmert sich wieder die Kältehilfe in Berlin um Obdachlose
Seit Anfang November kümmert sich wieder die Kältehilfe in Berlin um Obdachloseimago images/Jürgen Ritter
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Bereits im November sagte Regina Kneiding, Sprecherin der Senatsverwaltung für Soziales, dass die Plätze nur zu rund 70 Prozent belegt seien. Blickt man auf die Zahlen von Januar 2019 ist dies eine nicht all zu große Überaschung: 220 freie Schlafplätze gab es zu der Zeit bereits. Viele Obdachlose scheinen auch bei der kalten Jahreszeit die Straße vorzuziehen. Ein Glück ist, dass es die nächsten Tage zumindest etwas milder ist.

Mit dem Bus zur Unterkunft

Um Obdachlose mit warmen Getränken und Schlafsäcken zu versorgen oder auf Wunsch in eine Unterkunft zu fahren, sind seit dem vergangenen Monat wieder Teams in Kleinbussen unterwegs. Die Kältehilfe rät Bürgern, die Obdachlose auf der Straße sehen, zuerst nachzufragen, ob diese Hilfe annehmen möchten. Ab 18.00 Uhr kann der Wärmebus des Berliner Deutschen Roten Kreuzes (030 6003001010) und ab 21.00 Uhr der Kältebus der Stadtmission angerufen werden (0178 5235838). Im Notfall sollte man aber die Polizei beziehungsweise die Feuerwehr anrufen.

Telefonnummern
030/6003001010 und 0178/5235838

Inzwischen kann man auch in der kostenfreien App „Berliner Kältehilfe“ nachschauen, wo sich in der Nähe des eigenen Standorts Anlaufstellen des Hilfsnetzwerks befinden.

Nach Schätzungen leben in Berlin mehrere Tausend Menschen auf der Straße. Die Zahl der Menschen ohne eigene Wohnung, die bei Verwandten, Freunden, in Übergangsunterkünften oder Wohnheimen leben, wird auf etwa 50.000 geschätzt.