Kältewelle: Bislang kälteste Nacht des Jahres in Berlin

Berlin - In Tegel waren es zum Beispiel minus 17 Grad. Etwas weniger kalt war es in der Berliner Innenstadt, beispielsweise in Tempelhof bei minus 14 Grad. Eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes in Potsdam erwartet auch in den beiden kommenden Nächten strengen Frost bei Temperaturen bis minus 20 Grad.

Neuer Schnee wird erwartet

Bis zur Nacht zum Dienstag werde sich daran auch nicht viel ändern, sagte eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes in Potsdam. „In der Nacht zum Mittwoch könnte es etwas milder werden, wenn man bei Temperaturen von minus 9 Grad von mild sprechen kann.“ Am Wochenende sanken die Werte in den Nächten auf minus 14 bis minus 19 Grad. Vereinzelt kann bis zur Wochenmitte etwas Schnee fallen.

Der Vorhersage zufolge bringt das Hoch Dieter weiter Kaltluft aus Richtung Osten in die Region. Am Sonntag werden Tagestemperaturen zwischen minus 8 und minus 6 Grad erwartet, in der Nacht zum Montag sinken die Werte bis minus 17 Grad Celsius, örtlich sogar wieder in Richtung Minus-20-Grad-Marke. Von Mitte der kommenden Woche an sei auch mit neuem Schnee zu rechnen. Dann könnte auch eine geschlossene Schneedecke entstehen - einhergehend mit einer leichten Frostabschwächung.

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Kältenotübernachtungen für Obdachlose

Besonders für Obdachlose ist die andauernde Kältewelle ein Problem: Sie drohen zu erfrieren. In der Kältenotübernachtung am Berliner Hauptbahnhof wurden in der Nacht zu Samstag nach eigenen Angaben 170 Menschen aufgenommen. In der Nacht zu Freitag waren es 158, in der Nacht zu Donnerstag 177 obdachlose Gäste.

Forderungen nach Frostzuschlägen

Angesichts der extremen Kälte in Deutschland hat die erste Gewerkschaft Frostzuschläge für Millionen Beschäftigte gefordert, die im Freien arbeiten müssen. Die für Straßen- und Verkehrsbeschäftigte zuständige Fachgewerkschaft VDStra wolle angemessene Kältezuschläge, sagte deren Vize-Vorsitzender Klaus Eckl am Samstag. "Ein Zuschlag wäre angemessen", sagte Eckl und verwies auf Straßenwärter, die Winterdienst leisteten und auch bei Eiseskälte Schlaglöcher reparieren müssten.

Seine Gewerkschaft wolle tariflich durchsetzen, dass es ab 10 Grad Minus angemessene Kältezuschläge von bis zu 100 Euro pro Monat gibt. Diese Frage stelle sich schließlich jedes Jahr aufs Neue. Denkbar seien beispielsweise temperaturabhängige Tagespauschalen. Am Bau gibt es zwischen Mitte Dezember und Ende Februar bereits "Mehraufwands-Wintergeld" in Höhe von einem Euro netto pro Stunde.

(dpa/dapd/epd/afp)