Ken FM: Jebsen darf wieder senden

Das haben die Senderverantwortlichen des Rundfunks Berlin/Brandenburg (RBB) am Dienstagnachmittag entschieden. Unklar bleibt zunächst, ob der Sender Jebsen längerfristig beschäftigen wird oder ob sein Vertrag in Kürze beendet wird.

Am vergangenen Sonntag hatten die RBB-Verantwortlichen kurz  vor Beginn von "Ken FM" die Sendung abgesetzt. Der Publizist Henryk M. Broder hatte Jebsen kurz zuvor Antisemitismus vorgeworfen und verwies auf eine Debatte im Internet, die ein RBB-Hörer mit Jebsen geführt haben soll. In einer Mail, die Jebsen zugeordnet wird, ist zu lesen: "ich weis wer den holocaust als PR erfunden hat." Es folgen wirre Politstatements voller grammatikalischer und Rechtschreibfehler. Broder veröffentlichte die Mail in seinem Blog, der am Montag und Dienstag nicht aufgerufen werden konnte. Offenbar hatten Hacker die Seite lahmgelegt.

Die Fritz-Chefs reagierten auf Broders Vorwurf am Sonntag sofort: "Ken Jebsen ist hier in eine Auseinandersetzung verwickelt, die auch das Programm und den Sender betreffen", sagte Programmchef Stefan Warbeck. Auf Facebook und Twitter diskutieren seitdem die Fans. Jebsen schrieb, Grund für das plötzliche Abschalten seien "politische Diskrepanzen. Wir sind zu politisch". Auf Youtube veröffentlichte er ein Statement, in dem er sagt: "Ich bin vielleicht irre, aber ich bin kein Antisemit. Ich verstehe mich als Humanisten und Demokraten. Ich habe den Holocaust in zahlreichen Beiträgen thematisiert und als das schlimmste Verbrechen der Menschheit verurteilt." Jebsen sagt aber nicht, dass die E-Mails nicht von ihm stammen. Das blieb auch am Dienstag unklar.

Im Sender geht man davon aus, dass Jebsen die Mail geschrieben hat. Fans seiner Sendung vermuten hingegen, dass  die kruden Mails nicht von ihm stammen. Am Mittwoch soll es mehr Details zu dem Vorgang geben.

Anzeige | Zum Weiterlesen scrollen