Kinder zum Betteln gezwungen: Senat sucht Lösung
Berlin - Der Berliner Senat prüft, wie das Problem bettelnder Kinder in der Stadt eingedämmt werden kann. Das teilte ein Sprecher von Innensenator Frank Henkel (CDU) der «Berliner Morgenpost» (Samstag) auf Anfrage mit. Der Senat sei der Auffassung, dass Kinder davor geschützt werden müssen, zum Betteln missbraucht zu werden, heißt es in einer Antwort von Innen-Staatssekretär Bernd Krömer auf eine Kleine Anfrage des Abgeordneten Joschka Langenbrinck (SPD).
«Die Ausbeutung der Kinder ist furchtbar, häufig sind es die eigenen Eltern, die das Geld einstecken», sagte Langenbrinck dem «Berliner Kurier» (Samstag). «Mit einem Verbot wäre es leichter, gegen die Eltern wegen der Verletzung der Fürsorgepflicht vorzugehen», sagte er.
Bremen hatte 1994 ein Verbot des Bettelns von und mit Kindern eingeführt. Ob eine solche Maßnahme auch in Berlin sinnvoll sei, erscheine dem Senat zweifelhaft, da ein Verstoß gegen das Verbot in erster Linie mit einer Geldbuße geahndet werden würde, heißt es in der Antwort auf die Kleine Anfrage. Ziel sei es, einen «möglichst praxisnahen Weg» zu finden, um die Kinder vor dem Ausnutzen zum Betteln zu schützen.
2002 war schon einmal geprüft worden, ob eine Einführung eines solchen Bettel-Verbots für Berlin Sinn mache - vom damaligen Innensenator Ehrhart Körting (SPD). Das Ergebnis damals: Eine solche Regelung sei nicht angebracht.
Auf Langenbrincks Frage, ob der Senat der Auffassung zustimme, dass die Kinder in die Schule gehörten und nicht zum Betteln auf die Straße, antwortete der Staatssekretär: «Ja.» Die Zahl der in Berlin bettelnden Kinder werde statistisch nicht erfasst. Sie stammen in der Regel aus Osteuropa. (dpa/bb)