Klimaerwärmung in Berlin und Brandenburg: Forscher rechnen mit Tropen-Nächten

Potsdam - Forscher erwarten bei anhaltender Klimaerwärmung eine deutliche Zunahme der Wetterextreme auch in Berlin-Brandenburg. Gegen Ende des Jahrhunderts müsse mit einem Anstieg der Jahresdurchschnittstemperatur auf 12,5 Grad gerechnet werden, wenn nicht entscheidende Schritte dagegen unternommen würden, berichtete RBB24 am Montag unter Hinweis auf ausgewertete Daten des Landesumweltamtes und des Deutschen Wetterdienstes.

Der Mittelwert habe zwischen 1981 bis 2010 bei etwa 9,3 Grad gelegen. Die Region sei eines der am stärksten verwundbaren Gebiete Deutschlands, so das Landesamt mit Blick auf den zu erwartenden Klimawandel.

Zudem soll es mehr heiße Tage mit Temperaturen über 35 Grad oder sogar 40 Grad geben

„Es wird künftig Abfolgen von Witterung geben, die es bisher noch nicht gegeben hat”, sagte Peter Hoffmann, Klimaforscher am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, der sich mit Erfassung und Verarbeitung meteorolischer Daten beschäftigt, dem Sender. Die bereits eingesetzte Entwicklung könne nur schwer verhindert, schlimmere Folgen jedoch abgemildert werden.

Auch werde es mehr besonders heiße Tage mit Temperaturen über 35 Grad oder sogar 40 Grad geben. Tropische Nächte - in denen es nicht kälter als 20 Grad werde - seien dann nicht mehr selten. Laut Landesumweltamt gab es in den vergangenen Jahren durchschnittlich 0,6 dieser heißen Nächte. Mitte des Jahrhundert könnten es 3,5 sein, Ende 2100 bereits 14,9. Sinke der Ausstoß von Treibhausgasen, gebe es nur einen leichten Anstieg von 1,2 auf 1,4 im Jahr, ergeben die Daten. (dpa)