An den Tisch geklebt: Letzte Generation mit neuer Protestform vor Gericht

Statt Straßen nun Tische: Henning Jeschke, Mitbegründer der Letzten Generation, überrascht mit neuer Klebeaktion und gewinnt vorerst einen Tisch. 

Henning Jeschke konnte das Gericht mitsamt Tisch verlassen.
Henning Jeschke konnte das Gericht mitsamt Tisch verlassen.Anne Baum/dpa

Ein Klimakleber tut, was ein Klimakleber tun muss. Vielleicht aus Gewohnheit klebte sich Klimaaktivist und Mitbegründer der Letzten Generation, Henning Jeschke, mal wieder irgendwo fest. Das Tatwerkzeug war, wie meist, eine Tube Sekundenkleber, der Modus Operandi das Festkleben der eigenen Hand. Zu Silvester würde man sagen: „The same procedure as every year.“

Aus der monotonen Routine der Klebeattacken des letzten Jahres bricht Jeschke nur durch die Wahl des Festklebeortes aus: Der Tisch vor der Anklagebank im Amtsgericht Tiergarten wird per Klebstoff Teil von Jeschkes frecher Inszenierung. Es wird zur Schmach für das Gericht, insbesondere weil Jeschke die Aktion auch noch per Livestream auf Twitter überträgt.

In einem polizeiinternen Schreiben heißt es, dass „das Eigentumsrecht des Tisches an den Angeklagten übertragen wurde“, er könne den Tisch mitnehmen. Frei nach dem Motto „Dreistheit siegt“ konnte Jeschke mitsamt Tisch also aus dem Gericht spazieren und ihn erst mal als Trophäe für sich reklamieren. Er soll ihn nun bei sich zu Hause stehen haben. Eine Gerichtssprecherin wies allerdings darauf hin, dass das Gericht den Tisch zurückwolle und auch Anzeige gegen Jeschke erstatten werde. Der Tisch bleibt im Besitz des Landes Berlin