Körperverletzung, Sachbeschädigung: 45 Ermittlungsverfahren nach Neonazi-Aufmarsch

Im Zusammenhang mit einem Aufmarsch von Neonazis zum Todestag des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß hat die Berliner Polizei 45 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Dabei gehe es um Körperverletzung, Landfriedensbruch, Sachbeschädigung, Verstöße gegen das Versammlungsgesetz und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, sagte ein Polizeisprecherin am Sonntag.

Tausende Menschen hatten gegen den Aufzug von Friedrichshain nach Lichtenberg protestiert. Dabei kam es auch zu Stein- und Flaschenwürfen. Die Polizei nahm nach eigenen Angaben 29 Menschen vorübergehend fest. 6 Polizisten seien verletzt worden.

600 Rechtsextremisten marschierten nach Lichtenberg

Mehr als 600 Rechtsextremisten waren am Samstagnachmittag vom Platz der Vereinten Nationen zum S-Bahnhof Lichtenberg marschiert. Zuvor hatten sie ihren ursprünglich geplanten Aufmarsch in Spandau in der Nähe des früheren Gefängnisses, in dem sich Heß am 17. August 1987 selbst tötete, abgesagt. Den Versammlungsort in Friedrichshain hatten die Neonazis kurzfristig vor dem Wochenende angemeldet.

Parteien, Gewerkschaften, Kirchen und Initiativen hatten zu Kundgebungen und Demonstrationen gegen die jährliche Neonazi-Veranstaltung aufgerufen. Der Schwerpunkt der Aktionen lag allerdings in Spandau.

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Rund 2300 Polizisten waren nach Behördenangaben im Einsatz, um Neonazis und Gegendemonstranten voneinander fernzuhalten und Gewaltausbrüche zu verhindern. (dpa)