Kommentar zu Unfällen: Auf Deutschlands Straßen geht es immer rücksichtsloser zu
Weltweit stirbt alle 25 Sekunden ein Mensch im Straßenverkehr. Das Auto ist seit seiner Einführung eine der großen Gefahren für Leib und Leben des Menschen. Und obwohl die Fahrzeuge immer sicherer werden und auch in sichere Straßen immer mehr Geld investiert wird, bleibt die Zahl der Unfalltoten seit Jahren global gesehen stabil hoch. Die Weltgesundheitsorganisation geht von jährlich 1,25 Millionen Unfalltoten aus.
Eine gewaltige Zahl. Und eine alltägliche Bedrohung. Gerade deshalb ist es so erschreckend, dass es mit der Hilfsbereitschaft der Autofahrer untereinander offensichtlich nicht so weit her ist. Ein Test mit einem nachgestellten schweren Verkehrsunfall in Brandenburg hat gezeigt, dass nur jeder zehnte Fahrer anhielt, als er im Straßengraben ein Auto sah, das sich offenbar überschlagen hatte.
Bei dieser Ignoranz handelt es sich nicht um eine Fahrlässigkeit, sondern um eine Straftat – um unterlassene Hilfeleistung. Dieses Verhalten ist umso verwunderlicher, weil doch die Vorbeifahrenden jederzeit selbst in die selbe Situation kommen können. Die wichtigsten Unfallursachen sind nun mal nicht etwa technische Probleme, sondern grobes menschliches Fehlverhalten: Alkohol am Steuer, Rasen, Missachten der Verkehrsregeln.
Gerade weil der Mensch der Hauptverursacher der meisten Unfälle ist, sollte er doch wenigstens so hilfsbereit sein und jedem Verunglückten helfen – oder wenigstens den Notarzt rufen. Wozu haben denn alle immer ihr Handy dabei?
Stattdessen ist auf den Straßen eine zunehmende Herzlosigkeit zu beobachten: Da machen die Leute keine Rettungsgasse mehr oder Gaffer blockieren die Retter, weil sie lieber ein Handy-Video drehen.