Kriminalität: Neue Polizeiwache am Alexanderplatz wird 24 Stunden besetzt

Die künftige Polizeiwache auf dem Alexanderplatz soll wegen der vielen Gewalttaten und sonstigen Kriminalität rund um die Uhr besetzt sein. Der Betrieb dieser sogenannten Kombiwache von Berliner Polizei, Bundespolizei und Ordnungsamt soll aber erst im Herbst beginnen. Derzeit laufe noch das Genehmigungsverfahren für den Bau, antwortete die Senatsinnenverwaltung auf eine Anfrage des SPD-Abgeordneten Tom Schreiber. Nach den aktuellen Zahlen der Polizei ist die Kriminalität trotz verstärkter Polizeikontrollen auf dem Alex weiterhin hoch.

Das Gebäude für die Polizeiwache soll in der Nähe des Berolinahauses, das gegenüber dem Einkaufszentrum Alexa liegt, entstehen. Es wird etwa 70 Quadratmeter groß sein.

618 Gewaltdelikte im Jahr 2016

Die Gewalttaten am und auf dem Alexanderplatz sind im Lauf der vergangenen Jahre nicht weniger geworden. Das gilt auch für die ersten drei Monate des laufenden Jahres.

2016 kam es nach den jüngsten Zahlen von Polizei und Senat zu 618 Gewaltdelikten wie Körperverletzungen, Raubüberfällen und Drohungen. Im ersten Quartal 2017 waren es 180. Davon waren 148 Taten Körperverletzungen (2016: 507), 19 Nötigungen (2016: 63) und 10 Raubüberfälle (2016: 46). Die gesamte Anzahl der Taten liegt seit 2011 jeweils um die 600.

Es gab aber auf das Quartal bezogen weniger Taschendiebstähle: Von Januar bis März 2016 waren es noch 464 Taten, im gleichen Zeitraum 2017 nur noch 226.

Seit dem tödlichen Angriff auf den 20-jährigen Jonny K. im Oktober 2012 hatte die Polizei ihre Präsenz am Alexanderplatz erhöht. Ein sogenanntes Kontaktmobil, also ein mit Polizisten besetzter Bus, steht tagsüber und an den Wochenenden auch nachts dort.