Razzia in Tempelhof: Gefälschte Viagra-Pillen sichergestellt

Großeinsatz in Berliner Shisha-Bars: Zöllner, Polizisten und Steuerfahnder decken reihenweise Verstöße und Straftaten auf.

Die Polizisten stellten auch gefälschte Potenz-Pillen sicher.
Die Polizisten stellten auch gefälschte Potenz-Pillen sicher.Morris Pudwell

Polizei, Zoll, Steuerfahnder und Ordnungsamt haben in der Nacht zu Donnerstag in Berlin rund 20 Kilogramm unversteuerten Shisha-Tabak und falsches „Viagra“ sichergestellt. Wie ein Sprecher der Berliner Polizei sagte, überprüften die Beamten bei ihrem gemeinsamen Einsatz zwei Cafés und drei Shisha-Bars. Als sie das Auto eines Barbesitzers durchsuchten, fanden sie außerdem eine größere Menge angeblich potenzfördernder Medikamente, für die kein ärztliches Rezept vorhanden war.

Mit einem Lasermessgerät konnten die Beamten schnell detailliert die Inhaltsstoffe feststellen. Das Ergebnis: „unbefriedigend“. Die Tabletten erwiesen sich als wenig wirksame Plagiate der Viagra-Pillen von Pfizer. Die Viagra-Plagiate wurden sichergestellt.

Zöllner, Polizisten und Steuerfahnder überprüften mehrere Lokale in Berlin-Tempelhof.
Zöllner, Polizisten und Steuerfahnder überprüften mehrere Lokale in Berlin-Tempelhof.Morris Pudwell
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Den Steuerschaden durch den illegalen Wasserpfeifen-Tabak beziffert der Zoll zwar „nur“ auf 780 Euro. Allerdings hätten Kriminelle mit dem Tabak, der mit verschiedenen Stoffen gestreckt ist, etliche Zehntausend Euro Gewinn machen können. Pro Shisha-Kopf, der in den Bars an Kunden verkauft wird und 15 bis 20 Gramm Tabak enthält, zusätzlichen illegalen Gewinn von zwölf bis 15 Euro.

Bei ihrem Einsatz überprüften die mehr als 40 Beamten nach Angaben der Polizei etwa 30 Personen und ahndeten 33 Verstöße. Darunter waren Verstöße gegen gewerberechtliche Vorschriften wie den Nichtraucherschutz, die Spielverordnung, die Arbeitsstätten-Verordnung und die Preisangaben-Verordnung.

Der Zoll leitete zudem Strafermittlungen wegen Sozialversicherungs- und Sozialleistungsbetrugs ein. Eine Frau arbeitete zum Beispiel in einer Shisha-Bar, die nicht weit vom Landeskriminalamt entfernt ist, über ein Jahr lang schwarz.