Landwirte und Klimaschützer rufen zum Protest in Berlin auf

Vor Beginn der Grünen Woche protestiert das Bündnis „Wir haben es satt!“ für eine umweltfreundlichere Agrarpolitik. Es werden tausende Teilnehmer und 100 Traktoren in der Innenstadt erwartet.

Berlin-Anlässlich der Internationalen Grünen Woche in Berlin wollen dort am Samstag Tausende Landwirte sowie Klima- und Tierschützer für eine umweltfreundlichere Agrarpolitik protestieren. Zum zehnten Mal ruft das Bündnis „Wir haben es satt!“ zur Demonstration rund um das Brandenburger Tor auf.

Traktoren vor den Brandenburger Tor in Berlin: Auch in den vergangenen Jahren protestierte das Bündnis „Wir haben es satt!“ vor der Grünen Woche für eine Agrarwende.
Traktoren vor den Brandenburger Tor in Berlin: Auch in den vergangenen Jahren protestierte das Bündnis „Wir haben es satt!“ vor der Grünen Woche für eine Agrarwende.dpa/Paul Zinken

Die Veranstalter erwarten mindestens 15.000 Teilnehmer sowie 100 Traktoren, die den Protestzug anführen sollen, wie Saskia Richartz, Sprecherin des Bündnisses, am Montag in Berlin sagte.

Auftaktkundgebung vor dem Brandenburger Tor

Am Samstagmorgen sollen die Traktorkolonnen von drei Sammelpunkten aus - nördlich, östlich und südlich von Berlin - Richtung Innenstadt starten. Geplant ist, dass sich die Landwirte gegen 10 Uhr auf der Straße des 17. Juni sammeln. Um 12 Uhr soll es eine Auftaktkundgebung vor dem Brandenburger Tor geben, bevor die Demonstranten durch Berlin-Mitte ziehen. Verkehrsteilnehmer müssen in dieser Zeit mit Einschränkungen rechnen.

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Das Bündnis fordert eine neue Verteilung der EU-Agrarsubventionen. Es gehe darum, jährlich 60 Milliarden Euro für Landwirte in der EU so zu verteilen, „dass sie gezielt Umwelt- und Naturschutz- und Klima-Maßnahmen unterstützen und das Tierwohl voranbringen“, sagte Richartz. Zudem müsse der Markt faire Preise für Landwirte erzeugen.

Kritische Stimmen zum Bündnis und Gegenveranstaltung

Landwirte, die den Zielen des Bündnisses kritisch gegenüberstehen, hatten vor einigen Tagen angekündigt, auf eine größere Gegenveranstaltung am selben Tag zu verzichten. Das Bündnis mit dem ähnlich klingenden Namen „Wir machen euch satt“ hatte in den vergangenen Wochen mit verschiedenen Protestaktionen auf die wirtschaftlich angespannte Lage von Landwirten in Deutschland aufmerksam machen wollen. Ein weiteres Bündnis plant allerdings für den Freitag Gegendemos in mehreren deutschen Städten.