Libeskind-Wohnhaus in Berlin: Libeskind stellt einen Saphir in die Chausseestraße

Scharfe Ecken, schnittige Kanten, verwirrende Perspektiven – das ist unverkennbar ein Libeskind. Der US-amerikanische Architekt baut nun auch in Berlin sein erstes Wohnhaus. Es entsteht vis-à-vis von der neuen Zentrale des Bundesnachrichtendienstes (BND) in der Chausseestraße in Mitte. An der Ecke Schwarzkopffstraße ist die Baugrube ausgehoben, im Frühjahr 2015 wird der Grundstein gelegt.

„Sapphire“ nennt Daniel Libeskind sein Gebäude mit 73 Wohnungen. Mit seiner Architektur will er an einen geschliffenen Edelstein – an einen Saphir – erinnern. Darin sieht er auch ein Gleichnis zu Berlin: Der Stein zeichne sich durch Licht und Weichheit aus. „Aber ein Saphir ist auch rau, er ist hart, er ist beständig, er ist schroff, er ist auch in seiner Materialität widerstandsfähig. All das sind auch die Charakteristika der Berliner und von Berlin selbst“, sagt Libeskind. Seine Apartments sind 36 bis 169 Quadratmeter groß. Sie verfügen über eine Terrasse, Loggia oder einen Balkon. Bauherren sind die Berliner Unternehmer Rainer Bahr und Holger Rausch.

Chausseestraße entwickelt sich rasant

Die Chausseestraße zählt mittlerweile zu den Straßen, die sich am rasantesten wandeln. Dazu trägt vor allem die Ansiedlung des BND mit künftig 4.000 Mitarbeitern bei. Hunderte Wohnungen werden in der Nachbarschaft bereits errichtet, auch Hotels werden schon geplant.

Billig sind die Saphir-Wohnungen nicht: Sie kosten 4.000 bis 9.000 Euro pro Quadratmeter. Für ein Penthouse werden 1,3 Millionen Euro verlangt. Am Dienstag wurde der Verkauf im Soho-Haus in New York gestartet, dem Hauptarbeitsort von Libeskind. Vermarktet werden die Apartments in Berlin von Nikolaus Ziegert, der sich vorstellen kann, dass „viele Berliner die Gelegenheit wahrnehmen und eine Wohnung von Daniel Libeskind kaufen“. Bis Ende 2016 sollen die Apartments bezugsfertig sein.