Lützerath in der Lausitz: Wie auch im Osten ein Dorf für die Kohle verschwindet
Wochenlang schauten alle nach Lützerath, weil der Ort für fossile Energie abgebaggert wird. Ähnliches passiert im Osten der Republik. Dort soll Mühlrose weichen.

Er will sein Haus nicht verkaufen: Günter Zech will in Mühlrose bleiben, so lange er lebt.Gerd Engelsmann
Vor der Haustür stehen acht Eimer mit Kohlen. Acht Plastikeimer voller glänzender Briketts, in die das Wort „Rekord“ geprägt ist. Die Eimer mit den Kohlen erzählen fast die ganze Geschichte. Sie stehen vor dem Haus von Günter Zech, der die Tür schnell wieder schließt, als der Besuch im Haus ist. „Ich habe für euch extra geheizt“, sagt er im breiten Oberlausitzer Dialekt. „Schön warm, oder?“ Dass Günter Zech noch mit Kohle heizt, ist nicht ungewöhnlich: Das Haus aus rotgelben Ziegeln ist uralt, und die Bewohner sind auch schon ziemlich alt. Günter Zech und seine Frau Else sind 84.