Luxusneubau "Lux" in Berlin-Mitte: Niemeyer-Wendeltreppe und Carrara-Marmor am Neustädtischen Platz
Die Panoramafenster sind riesig, zimmerhoch und fünf Meter breit. Einige Wohnungen haben fast 100 Meter große Terrassen. Ist das Luxus? Armando Reguero beantwortet die Frage mit Ja. Er hat mit seinem spanischen Unternehmen Triple A das Wohnhaus Lux am Neustädtischen Kirchplatz in Mitte errichtet.
Lux stehe für das Licht, das durch die großen Fenster im Süden und Norden in die Wohnungen komme. Aber auch für Luxus: „Eine Wohnung mit geraden Linien, mit viel Licht, in dieser Lage und an einem Park – das wird international unter Luxus verstanden“, sagt Reguero. Goldene Wasserhähne und Türklinken gibt es nicht, zumindest aber im Hof ist die Fassade in einem Goldton gestrichen.
8000 Euro pro Quadratmeter
Von außen sieht das Lux sehr modern aus, innen jedoch mit weißen Wänden und grauem Boden eher schlicht. Viele Eigentümer gönnen sich ihren individuellen Luxus: Eine Frau etwa hat sich noch von Star-Architekt Oscar Niemeyer, der 2012 verstarb, eine Wendeltreppe entwerfen lassen, die dann von dessen Büro im Lux angepasst wurde.
Ein anderer Käufer ließ sich ein Bad aus Carrara-Marmor einbauen. Ein Bewohner erhielt einen Fernseher, der nicht in den Fahrstuhl passte und mit einer Hebebühne in die Wohnung gehievt werden musste.
Vermarktet wurden die Wohnungen von Nikolaus Ziegert, der den Immobilienmarkt in der Hauptstadt seit Jahrzehnten kennt. „Es ist der erste Neubau im Luxussegment, der komplett verkauft wurde“, sagt er. Bei anderen Projekten etwa im Diplomatenpark in Tiergarten sowie im Yoo neben dem Berliner Ensemble gebe es noch freie Wohnungen.
Für durchschnittlich etwa 8000 Euro pro Quadratmeter wurden im Lux die 64 Wohnungen verkauft. Die kleinsten sind 55 Quadratmeter groß. Das Penthouse hat 312 Quadratmeter, dafür wurde der Spitzenpreis von 3,2 Millionen Euro erzielt.
Zu den Käufern gehörten kultur- und designorientierte Menschen, Geschäftsleute, die die Nähe zur deutschen Politik suchen sowie Menschen, die weltweit bereits zwei, drei Wohnsitze haben und jetzt auch einen in Berlin wollen, so Reguero. 60 Prozent der neuen Bewohner sind aus Deutschland, die internationalen Käufer kommen vor allem aus der Schweiz, den USA und Italien, aber auch aus Russland, Venezuela, Luxemburg, Polen, Israel und Griechenland.
Drei Wohnungen von Kapitalanlegern sind vermietet. Für 23 Euro pro Quadratmeter Kaltmiete. Laut Ziegert ebenfalls ein Spitzenwert, ursprünglich waren 16 Euro vorgesehen – nichts für Berliner Normalverdiener.