Mann leert fremde Konten – und erbeutet fast 200.000 Euro

Der Mann soll für eine Serie von September 2016 bis April 2019 verantwortlich sein.

Berlin-Weil er in mehreren Städten fremde Bankkonten geplündert und rund 198.000 Euro erschlichen haben soll, steht ein 38-Jähriger vor dem Berliner Landgericht. Der mutmaßliche Betrüger soll für eine Serie von September 2016 bis April 2019 verantwortlich sein.

Justizia - die Figur der Gerechtigkeit (Symbolbild)
Justizia - die Figur der Gerechtigkeit (Symbolbild)Winfried Rothermel

Er habe mithilfe gefälschter Personaldokumente und unter Nutzung kriminell erlangter Bankdaten immer wieder Geld von Konten Dritter abgehoben, so die Anklage. Ob sich der Mann zu den Vorwürfen äußern wird, blieb zu Prozessbeginn am Montag zunächst offen.

Der 38-Jährige soll sich laut Anklage in Bankfilialen in Berlin, Nürnberg, Göttingen, Bayreuth, Potsdam, Stuttgart und Essen mit falschen Papieren ausgewiesen haben. In zehn Fällen habe er Summen bis zu 35.900 Euro ergaunert. In drei weiteren Fällen sei das begehrte Geld nicht ausgezahlt worden.

Ermittler gehen von Mittätern aus

Gegen den mutmaßlichen Betrüger war im Januar 2019 ein erster Haftbefehl ergangen. Nachdem sich der Berliner im Februar gestellt hatte, war er Angaben zufolge im März von weiterer Untersuchungshaft verschont worden. Im April sei er dann in Essen festgenommen worden. Zuvor habe der Angeklagte eine Auszahlung von 150.000 Euro beantragt. Eine Bank-Mitarbeiterin habe die Täuschung jedoch erkannt.

Die Ermittler gehen davon aus, dass sich der Angeklagte von bisher nicht identifizierten Mittätern Konto- und Personaldaten von Bankkunden sowie deren Unterschriftsproben verschafft habe. Das Gericht hat dem 38-Jährigen im Falle eines umfassenden Geständnisses eine Strafe zwischen viereinhalb und fünfeinhalb Jahren Haft in Aussicht gestellt. Der Prozess wird am 28. Oktober fortgesetzt. (dpa/bb)