Berlin: Maskenverweigerer bleibt Prozess fern – nun soll er 2400 Euro zahlen
Marcus B. soll ohne Maske in einen Berliner Supermarkt spaziert sein. Als ein Angestellter auf die Maskenpflicht hinwies, soll Marcus B. zugeschlagen haben.

Marcus B. trug wohl keine Maske, als er im Juni 2020 einen Supermarkt in Lichtenberg betrat. Als ihn ein Mitarbeiter des Ladens darauf aufmerksam machte, dass er nur mit einem Mund-Nasen-Schutz das Geschäft betreten dürfe, soll der 31-Jährige dem Mann den Hitlergruß gezeigt und ihn geschlagen sowie bedroht haben.
Deswegen sollte sich Marcus B. am Freitag vor dem Amtsgericht Tiergarten verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann das Verwenden verfassungswidriger Kennzeichen, Körperverletzung und Bedrohung vor. Es soll noch eine weitere Anklage geben, die verhandelt werden sollte. Doch der Platz des Angeklagten im Saal – neben seinem Verteidiger – blieb verwaist. Ohne Entschuldigung blieb Marcus B. dem Prozess fern.
Daraufhin erließ die Richterin einen Strafbefehl gegen den 31-Jährigen. Marcus B. muss nun 160 Tagessätze zu je 15 Euro zahlen. Bei dem Mann soll es sich, so wurde am Rande des Verfahrens bekannt, nicht um einen Maskenverweigerer aus Überzeugung handeln. Vielmehr hätten Alkohol- und Drogenprobleme zu den Taten geführt. Marcus B. soll betrunken gewesen sein, sein Blutalkoholwert bei rund zwei Promille gelegen haben.
Er hat nun die Möglichkeit, gegen den Strafbefehl Einspruch einzulegen. Dann könnte es doch noch zu einer Verhandlung vor dem Amtsgericht kommen. Erscheint der Angeklagte dann erneut nicht zum Prozess, wird der Strafbefehl rechtskräftig.