Mein Kiez, meine Diele: Hier gibt’s das beste Eis Berlins

Am Wochenende scheint die Sonne und es wird richtig warm. Aber wo gibt es Abkühlung? Natürlich an den besten Eisdielen der Stadt.

Eisdiele in Berlin: Jedes Jahr werden neue Geschmacksrichtungen zum Trend ausgerufen.
Eisdiele in Berlin: Jedes Jahr werden neue Geschmacksrichtungen zum Trend ausgerufen.dpa/Jens Kalaene

Nach einer eher durchwachsenen Woche holt das Wetter am Wochenende alles wieder auf: Zehn Sonnenstunden pro Tag sind prognostiziert, dazu sommerliche 26 bis 27 Grad. Die besten Voraussetzungen, um Eis zu essen – am liebsten den ganzen Tag. Milcheis oder Sorbet? Waffel oder Becher? Egal, Hauptsache kalt und süß. Zum Frühstück oder Mittag, später zum Kaffee und abends zum Sonnenuntergang geht auch noch eine Kugel.

In Berlin ist das jedenfalls kein Problem, Eisdielen gibt es mehr als genug. In jedem Kiez, so zeigt eine kleine innerredaktionelle Umfrage unter unseren Berliner-Zeitungs-Süßmäulern, gibt es mindestens eine tolle Adresse. Wir haben gesammelt und stellen Ihnen unsere Favoriten vor.

Kreuzberg: Duo Sicilian Ice Cream

Die meisten positiven Stimmen unserer Blitzumfrage entfielen auf das Duo Sicilian Ice Cream in der Skalitzer Straße 82 (okay, jeweils eine Stimme bekamen in Kreuzberg auch das Zàgara am Schlesi und die kleine Lido-Eisdiele in der Böckhstraße). Auch bei Facebook überschlagen sich die Rezensenten: „Lecker!“, „Sehr gut!!“, „Beste Eiscreme in Berlin!!!“ So viel Zuspruch dürfte den Duo-Betreiber Antonio Tomasello freuen.

Der Italiener experimentiert in seinem Eislabor auch gern mal mit Wasabi, Olivenöl oder Tomaten. Vor allem internationale Touristen sind da sehr probierfreudig, honorieren aber auch das handwerklich hergestellte Eis mit frischen Zutaten. Fertigmischungen und Nullachtfünfzehnware sind tabu, Tomasello importiert für sein Eis Pistazien aus der sizilianischen Heimat und erreicht den Geschmack aller Sorten ohne Zusatz künstlicher Aromen. Und wer kein Wasabi mag: Klassiker wie Vanille, Schokolade und Stracciatella gibt es natürlich auch.


Weißensee: Eisspatz

Handgemachtes Eis aus der eigenen Manufaktur – das hat auch der Eisspatz am Mirbachplatz in der Auslage. Nachmittags sind die Schlangen besonders lang, wenn die Kinder aus den umliegenden Schulen kommen und sich zwischen 18 Sorten entscheiden müssen, die Qual der Wahl haben zwischen Himbeere und schwarzer Johannisbeere, zwischen Tiramisu und Walnuss. Die Erwachsenen können exotischere Kreationen wie Belgische Schokolade mit Portwein-Pflaumen probieren.

Noch ist es leer, aber am Wochenende und nach Schulschluss am Nachmittag wird die Schlange am Eisspatz in Weißensee immer länger.
Noch ist es leer, aber am Wochenende und nach Schulschluss am Nachmittag wird die Schlange am Eisspatz in Weißensee immer länger.Anne Vorbringer

Die zertifizierten Eismacherinnen Nadine und Susann haben mehr als 70 Eissorten nach eigenen Rezepturen auf der Pfanne, darunter auch etliche vegane Varianten. Am Mirbachplatz warten aber auch Klassiker wie Spaghettieis und Shakes. Als Topping lohnt es sich, die warmen gebackenen Butter-Streusel zu probieren. Mal was anderes!


Neukölln: Fräulein Frost

„Eis mit Liebe gemacht“, so werben die Betreiber des Fräulein Frost in der Friedelstraße 38 für ihre Kreationen. Die Neuköllnerinnen unserer Redaktion bestätigen die Schmackhaftigkeit von Sorten wie Buttermilch–Orange, Gurke–Zitrone–Minze, Käsekuchen–Keks oder Prosecco–Holunderblüte.

Die Vielfalt der Sorten zeigt es schon: Bei Fräulein Frost wird gern experimentiert, außerdem gibt es auch zahlreiche Kaffeekreationen, Frozen Joghurt und Waffeln.


Friedrichshain: Eisdiele lecker Eis

Zugegeben, der Name des Ladens ist jetzt nicht der einfallsreichste, aber unser Friedrichshainer Außenreporter nebst Frau und Kind bestätigen: In der Eisdiele lecker Eis in der Schreinerstraße 43 schmeckt’s wirklich deliziös. Der Kollege ist dort mit seinen Ernährungsgewohnheiten schon so bekannt, dass der Besitzer ihm zuwinkt, wenn er wieder laktosefreies Schokoeis in der Vitrine hat. Die Google-Rezensenten empfehlen zudem das Stachelbeer- und das Kirschsorbet als „geschmacklich hervorragend“.

Ein weiterer Vorteil des Ladens im Samariterviertel: Man kann mit dem Eis in der Waffel und den Kindern im Schlepptau rübergehen zum Drachenspielplatz, einem der besten Spielplätze in Friedrichshain. Er wird von einem großen, grünen Holzdrachen bewacht, auf dessen Rücken die Kinder klettern. Natürlich erst, wenn das Vanilleeis verspeist ist.


Spandau: Da Dalt Eis

Bei Spandau fällt den meisten wohl zuerst Florida Eis ein, deren Produktion am Zeppelinpark nicht nur die beiden Cafés am Altstädter Ring und in der Klosterstraße versorgt, sondern es auch in zahlreiche Berliner Supermärkte geschafft hat. Unser Spandauer Kollege geht mit seiner Familie aber immer zu Da Dalt Am Juliusturm 106.

Die neue Sorte für den Sommer 2022 hört auf den Namen Crema Fiorentina und wurde mit Orangen und Amaretti-Keksen hergestellt. Da isst auch das Auge gerne mit.


Prenzlauer Berg: Hokey Pokey

Schlangen lügen nicht, das muss man leider so sagen. Also stehen Sie sich ruhig ein wenig die Beine in den Bauch bei Hokey Pokey in der Stargarder Straße 72, es lohnt sich. Die Sortenvielfalt ist riesig und neben Französische Schokolade, Sizilianische Pistazie oder Passionsfrucht mit weißer Schokolade variiert das handgemachte Sortiment je nach Jahreszeit und saisonalem Angebot an Früchten und Zutaten.

Inhaber Niko Robert hat als gelernter Koch und Patissier viele Jahre in Fünf-Sterne-Hotels weltweit gearbeitet, seine Leidenschaft fürs Süße führte ihn schließlich 2006 als Patissier ins Ritz-Carlton am Potsdamer Platz. Weil Eis immer fester Bestandteil seiner Desserts war, kam irgendwann die Idee mit dem eigenen Laden. 2011 ging es an der Stargarder Straße los, schnell folgten die Jubel-Berichte und die Gastrokritiker. Der Feinschmecker kürte die Eispatisserie Hokey Pokey zu einem der besten Eisläden Deutschlands. Zur Berühmtheit trug auch bei, dass der kleine Laden 2013 wegen zu vieler Gäste in zu kurzer Zeit für einige Tage geschlossen werden musste. Inzwischen hat man sich vergrößert, die Schlangen sind trotzdem geblieben.


Schöneberg: Vanille & Marille

Wer sagt, dass etwas keine Qualität hat, wenn es in Serie geht, der war noch nie bei Vanille & Marille. Die Berliner Eisdielen-Kette hat sechs Filialen (Kreuzberg, Schöneberg, Steglitz und Tempelhof) und legt besonderen Wert auf natürliche Zutaten und eine nachhaltige Produktion.

Für das Leckermäulchen findet sich bei Vanille & Marille garantiert was: Seien es klassische Kugeln wie Stracciatella mit belgischer Schokolade oder ausgefallenere Sorten wie Original Tahiti Vanille. Ein Tipp: Erdbeere mit Mascarpone.


Grünau und Köpenick: Eiskonditorei Anett und Eisbar Friederici

Von der Innenstadt ist es nicht gerade ums Eck, aber ein Ausflug nach Grünau lohnt sich immer. Unsere dort wohnhaften Kollegen empfehlen vor Ort die Eiskonditorei Anett in der Büxensteinallee 2. Die Diele ist stark frequentiert, aber dafür entschädigen die sehr leckeren, süßen Eiskugeln. Und natürlich der Blick aufs Wasser an der Regattastrecke.

Und wenn Sie schon in der Ecke sind, fahren Sie gleich noch weiter in die schöne Köpenicker Altstadt und zum Schloss. Und statten Sie bei dieser Gelegenheit der Eisbar Friederici einen Besuch ab: Die Diele am Schlossplatz Köpenick gibt es bereits seit 2005, es gibt 18 Sorten selbst hergestelltes Eis, darunter auch vegane Kreationen.


Charlottenburg: Eisfabrik Alan

Immer sehr frequentiert ist Alans Eisfabrik, wohl auch wegen der riesigen Kugeln und der tollen Waffeln. Die Charlottenburger Kette gibt es an vier Standorten: Wundtstraße 4, Mindenerstraße 3, Windscheidstraße 22 und Schustehrusstraße 18.

Wer also schon länger keinen Ausflug mehr in das West-Berliner Viertel gemacht hat, dem sei die Eisfabrik empfohlen: Charlottenburg ist eine Reise wert.

Haben Sie Feedback? Wo essen Sie am liebsten Ihr Eis? Schreiben Sie uns! briefe@berliner-zeitung.de