Milo Yiannopolous: Schwuler Rechter stolpert über eigenen Pädo-Kommentar
Erst kündigte ihm der Verlag Simon & Schuster den gut dotierten Buchvertrag und nun zog Milo Yiannopoulos selbst die Konsequenzen aus dem Fall um ein Video aus dem vergangenen Jahr.
Darin relativierte der umstrittene Breitbart-Journalist den Kindesmissbrauch: Es sei keine Pädophilie, wenn man sich zu einem sexuell reifen 13-Jährigen hingezogen fühle, sondern nur, wenn das Kind noch nicht in der Pubertät sei, behauptete Yiannopoulos in einem Interview. Das konservative US-Blog mit dem vielsagenden Namen „The Reagan Battalion“ hatte den Clip aus dem vergangenen Jahr am Sonntag via Twitter verbreitet.
Dass der Journalist, bekannt für seine rassistischen, sexistischen und chauvinistischen Ausfälle, regelmäßig moralisch über die Stränge schlägt, ist nichts Neues. Doch selbst der amerikanischen Alt-Right-Bewegung, der Ultrarechten, die den gebürtigen Briten trotz oder vielleicht auch gerade wegen seiner offen gelebten Homosexualität bis dato dankbar vor ihren Karren spannte, waren Yiannopoulos’ Ansichten zum Thema Pädophilie zu viel. Die American Conservative Union (ACU), lud Yiannopoulos als Sprecher kurzerhand wieder aus.
Der Journalist selbst kündigte seinen Vertrag mit der rechten Website „Breitbart News“ und entschuldigte sich laut New York Times für seine „armselige Wortwahl“. Für beide Seiten, für den Journalisten als auch für die amerikanischen Rechte, geht eine nützliche Allianz so zu Ende.
Milo Yiannopoulos, durchaus einnehmend, eloquent und wortgewandt, hätte wissen müssen, dass der Grat auf dem er sich bewegt, am Ende doch schmaler ist als für seine Ansichten nötig. Nun hat er sich endgültig selbst demontiert und man wird in Zukunft weniger von ihm hören. Das ist gut und zugleich ein Verlust, denn die Person Milo Yiannopoulos und ihre lärmende Hass-Polemik waren auch ein guter Gradmesser dafür, wie skrupellos die amerikanische Rechte ist, wenn es darum geht, sich eine eigene Öffentlichkeit, eine eigene Filterblase zu schaffen und dafür moralisch über Leichen zu gehen.