Mord vor Arztpraxis in Lankwitz: Spurensicherung sucht Tatort erneut ab
Auch am dritten Tag nach der blutigen Hinrichtung des Arztes Martin D. vor seiner Praxis in Lankwitz gibt es trotz intensiver Ermittlungen noch keine heiße Spur. Am Montag suchten die Fahnder der achten Mordkommission den Tatort erneut ab. Die Trauer bei Freunden und Angestellten ist groß.
Am vergangenen Freitagabend war der 67-Jährige beim Verlassen seiner Praxis gegen 19.30 Uhr in einem Gewerbegebiet in Lankwitz erschossen worden.
„Unser geliebter Doktor ist Opfer einer brutalen und hinterhältigen Tat geworden. Wir sind fassungslos“, haben Mitarbeiter des Allgemeinmediziners auf einen Zettel geschrieben, der am Eingang der Praxis an der Malteser Straße hängt. Noch bis Mittwoch bleibe die Praxis geschlossen, heißt es auf dem Zettel weiter. Auch Blumen und Kerzen wurden im Gedenken an den 67-Jährigen abgelegt.
Wertvolle Hinweise könnten vernichtet worden sein
Doch von dem Täter oder der Täterin fehlt nach wie vor jede Spur – die Ermittler vermuten eine Beziehungstat. Ungewöhnlich: Obwohl der Mord bereits am Freitag geschah, rückten die Mitarbeiter der Spurensicherung am Montag erneut aus, um mögliche Hinweise zu finden. Das ist auch deshalb ungewöhnlich, weil der Tatort am Wochenende nicht mehr abgesperrt und wieder für den Publikumsverkehr freigegeben war. Wertvolle Hinweise könnten so vernichtet worden sein, auch der Täter hätte theoretisch zum Ort des Geschehens zurückkehren und seine Spuren verwischen können.
Dennoch suchte ein Mitarbeiter der Kriminaltechnischen Untersuchung (KTU) den Eingang der Praxis am Montag akribisch mit einem Metalldetektor ab, sein Kollege inspizierte ein Einschussloch in der Außenwand des mehrgeschossigen Gebäudes und untersuchte es mit einem Endoskop. Die Spezialisten erhoffen sich, dadurch Hinweise zu bekommen, aus welcher Richtung auf den Arzt geschossen wurde. Zudem befragten weitere Kriminalisten auf der Suche nach möglichen Zeugen erneut Anwohner. Sollten diese Maßnahmen nicht zum gewünschten Erfolg führen, wollen die Ermittler in den nächsten Tagen damit beginnen, Fahndungsplakate aufzuhängen.