Müller würdigt Stararchitekt I. M. Pei und Berliner Pei-Bau

Berlin - Nach dem Tod des Stararchitekten I.M. Pei hat Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) dessen Werk in der deutschen Hauptstadt gewürdigt. Der Pei-Bau des Deutschen Historischen Museums sei ein „herausragendes Exponat moderner Architektur” und schaffe auf künstlerisch einmalige Weise eine selten harmonische Verbindung von Moderne und Vergangenheit, erklärte Müller am Freitag. Berlin verdanke dem weltweit renommierten Architekten „einen Edelstein in seinem Stadtbild”. Der chinesisch-amerikanische Architekt war im Alter von 102 gestorben.

Um den Berliner Ausstellungs-Anbau hatte es Diskussionen gegeben. Der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl hatte den Auftrag per Direktmandat an Pei vergeben, weil dieser sich schon lange nicht mehr an Ausschreibungen beteiligte. Doch Peis Können galt als unbestritten und die Kritik verstummte, als 1997 schließlich der Entwurf für den Anbau mit spiralförmigem Treppenhaus aus Glas und Stahl vorgestellt wurde.

Auch Museumsdirektor Raphael Gross erinnerte an die Bedeutung des 2003 eröffneten Pei-Anbau. Der moderne Bau sei „ein ganz wichtiger Kontrast”, sagte Gross der dpa am Freitag. „Neben dieser sehr prägnanten Zeughaus-Architektur mit einer bestimmten Vorstellung von preußischem Militär und Militarismus ist von I.E. Pei eine sehr moderne, internationale Architektur gestellt worden. Es hilft uns heute noch, dass es dieses Ensemble gibt.”

Gross zeigte sich „sehr dankbar für den Bau, weil er uns einfach unglaubliche Möglichkeiten gibt wie vielleicht keinem anderen historischen Museum”. „Wir haben vier fantastische Flächen für Wechselausstellungen, wo man die hochwertigsten Exponate direkt anliefern und zeigen kann.” Dies sei in anderen historischen Museen häufig nicht möglich. „Wir können also auch kulturhistorisch ganz bedeutende Dinge zeigen.” (dpa/bb)