Mutmaßlicher Polizistenmörder: Heim für psychisch Kranke?

Beeskow - Der 24-Jährige, der erst seine Oma und dann zwei Polizisten getötet haben soll, ist nach Aussage seines Betreuers zwischen diesen Taten zu einem Heim für psychisch Kranke gefahren. Er habe sich kurz in der Einrichtung in Beeskow aufgehalten, sagte der gerichtlich bestellte Betreuer der „Märkischen Oderzeitung” (Montag). Er sei eine Weile zuvor schon einmal mit dem 24-Jährigen dort gewesen. Es sei damals um die Möglichkeit gegangen, dort unterzukommen. Eine vollstationäre Unterbringung sei aber seinerzeit nicht möglich gewesen, so der Jurist.

Nachdem der 24-Jährige am Tattag, dem 28. Februar, in dem Heim war, setzte er mit dem Wagen seiner Großmutter die Flucht fort. Als er bei Oegeln gestoppt werden sollte, überfuhr er die beiden Polizisten, die gerade ein Nagelbrett ausgelegt hatten. Die beiden 49 und 52 Jahre alten Familienväter, die sich auf einem Radweg befanden, waren auf der Stelle tot.

In seiner Vernehmung gestand der 24-Jährige dann, gezielt auf die Beamten zugefahren zu sein - weil er gefürchtet habe, von den Beamten erschossen zu werden. Seine Großmutter habe er zuvor getötet, weil sie ihm kein Geld geben wollte.

Laut Staatsanwaltschaft stand der junge Mann bei seinen Gewalttaten unter Drogen und schweren Psychopharmaka. Er wurde nach seiner Festnahme in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen. Der 24-Jährige war zuvor bereits mehrfach mit der Justiz in Konflikt geraten - und als psychisch auffällig bekannt. (dpa/bb)

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