Nach dem Ebola-Verdachtsfall: Patientin bleibt wegen Malaria in der Klinik
Berlin - „Der Gesundheitszustand der Frau hat sich inzwischen deutlich verbessert“, sagte Manuela Zingl, Pressesprecherin der Charité, auf Anfrage. Die 30-jährige Afrikanerin liegt weiterhin in einem Einbett-Zimmer auf der Isolierstation und wird dort therapiert. Malaria wird durch Mücken übertragen, die Infektionskrankheit sei von Mensch zu Mensch in der Regel nicht übertragbar, hieß es am Nachmittag in der Charité. Der Zeitpunkt, wann die Frau aus der Klinik entlassen wird, ist noch unklar.
Die Patientin aus Nigeria war, wie berichtet, am Dienstagvormittag im Arbeitsamt Pankow in der Storkower Straße zusammengebrochen. Zeugen alarmierten die Feuerwehr. Sie rückte mit einem Rettungswagen an. In diesem herkömmlichen Transporter wurde die Frau von einer Notärztin sowie von Sanitätern behandelt. Das hatte am Dienstagabend für Verwirrung gesorgt, weil die Feuerwehr über ein Spezialfahrzeug für solche Fälle verfügt, in dem Patienten isoliert ins Krankenhaus transportiert werden können. Die Besatzung dieses Autos wurde jedoch nicht alarmiert.
Normalerweise wäre es auch eingesetzt worden, hieß es am Mittwoch bei der Feuerwehr. Dass die Frau dennoch mit einem normalen Rettungswagen gefahren wurde, ist aus Sicht der Feuerwehr aber kein Problem. „Die Patientin lag bereits im Rettungswagen und erklärte dort, dass sie bis vor acht Tagen in Afrika gewesen sei und dort Kontakt zu Ebola-Opfern hatte“, sagt ein Feuerwehrsprecher. Erst dann wurde Ebola-Alarm ausgelöst. „Der Rettungswagen war bereits mit Keimen kontaminiert.“ Weil Ebola durch Tröpfchen und nicht durch die Luft übertragen wird, legte der Amtsarzt fest, dass der Rettungswagen die Frau in die Charité bringt. Eine gute Entscheidung, so die Feuerwehr.
Gesundheitssenator Mario Czaja war erfreut darüber, dass Berlin von Ebola verschont geblieben ist. „Der erste Verdachtsfall hat in der Praxis bestätigt, dass die Behörden und Einrichtungen in einem solchen Fall gut zusammenarbeiten“, so Gesundheitssenator Mario Czaja. „Alle haben entsprechend ihren Aufgaben schnell und zuverlässig reagiert.
Die jahrelange Planung zum gesundheitlichen Schutz der Bevölkerung, die auf höchstem fachlichem Stand und in enger Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden anderer Bundesländer stattfindet, hat sich ein weiteres Mal bewährt. Wir sind in Berlin für solche Fälle gut vorbereitet.“ Dem widersprachen am Mittwoch Feuerwehrleute. Berlin habe bislang Glück gehabt. Ein Großschadensereignis, etwa ein Flugzeugabsturz oder eine Epidemie, würde in der Stadt zum Chaos führen, sagen sie.