Berlin-Die Fahrbahn unter dem S-Bahnhof Attilastraße ist erneut überschwemmt gewesen. In der Nacht zu Montag hat ein defektes Wasserrohr für die Überflutung eines wichtigen Verkehrsknotenpunktes in Tempelhof gesorgt. Erst vor drei Jahren war unter der Unterführung ein Rohr geplatzt. Doch die Wasserbetriebe durften damals nicht alles erneuern.
Aus diesem Grund wird es nun vermutlich bis Oktober zu lästigen Umleitungen zwischen Ringstraße und Steglitzer Damm kommen. Am Montagmorgen um kurz vor 3 Uhr war eine 40 Zentimeter dicke Frischwasserleitung gebrochen. Durch den enormen Wasserdruck wurden Teile der Fahrbahn um zehn Zentimeter angehoben. Nach nur wenigen Minuten stand eine Fläche von über 500 Quadratmetern unter Wasser. Alarmierte Feuerwehrleute schafften es nicht, die sprudelnden Wassermassen zu stoppen. Erst nach einigen Stunden war das Problem unter Kontrolle.
„Wir schätzen, dass etwa 250 Quadratmeter unter der Straße unterspült wurden. Dieses Ausmaß ist enorm und wird einige Zeit in Anspruch nehmen“, erklärt Astrid Hackenesch-Rump, eine Sprecherin der Wasserbetriebe. Wasser und Schlamm waren bis zum Vormittag größtenteils abgepumpt. Die Unterführung wurde aus Sicherheitsgründen gesperrt. Die ersten Bauarbeiten haben am Montagvormittag begonnen.
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Allerdings hätte ein derartiges Chaos an dem wichtigen Verkehrsknotenpunkt verhindert werden können. Denn nur wenige Meter von dem jetzigen Rohrbruch entfernt hatten die Wasserbetriebe vor drei Jahren defekte Leitungen ausgetauscht. Damals durften die Wasserbetriebe jedoch nur 80 Meter neue Rohre verlegen. Das sei Flickschusterei gewesen, meint Stephan Natz, ebenfalls Sprecher der Wasserbetriebe. „Sinnvoll wäre es gewesen, wenn wir die Rohre hätten austauschen dürfen, die wir wollten“, so Natz. Dann wäre der Bereich unter der S-Bahn-Brücke bereits erneuert gewesen - und die jetzigen Schäden wären erst gar nicht entstanden.
Die Fahrbahn muss nun erneut aufgerissen werden. Dabei hatten die Wasserbetriebe eine Erneuerung des Bereiches erst im November geplant. „Das müssen wir jetzt vorziehen. Wir hoffen, das wir dafür die Genehmigung bekommen, sonst kommt es im November erneut zu Sperrungen. Das wollen wir aber möglichst vermeiden“, erklärt Hackenesch-Rump. Ein solches Bauvorhaben muss jedoch immer in Absprache mit den Verkehrsbehörden, der S-Bahn und dem Grünflächenamt genehmigt werden.
Bis Montagnachmittag war nicht ganz klar, ob das November-Projekt vorgezogen wird. Die Vorzeichen dafür stehen gut, hieß es von Seiten der Bauarbeiter. „Wir verlieren da jetzt keine Zeit. Die Anwohner und Autofahrer würden völlig zurecht kein Verständnis dafür aufbringen, wenn nach wochenlangen Bauarbeiten die Fahrbahndecke im November erneut aufgerissen werden muss.“ Zumal die Erneuerung von Gasleitungen an der Stelle bereits für längere Sperrungen in diesem Sommer gesorgt hatte.