Nach tödlichen Unfällen: Senat fordert Abbiegeassistenten bei Lastwagen

Das Land Berlin will sich dafür stark machen, die Straßen für Radfahrer sicherer zu machen. Lastwagen sollten nach Meinung des rot-rot-grünen Senats künftig verpflichtend ein Assistenzsystem bekommen, das beim Abbiegen vor Radfahrern oder Fußgängern warnt. Das hat auch die neue Bundesregierung bereits als Vorhaben auf der Agenda.

Berlin will den Bund im Bundesrat nun noch einmal dazu auffordern, sich auf europäischer Ebene dafür einzusetzen. „Mit unserer Bundesratsinitiative wollen wir erreichen, dass Abbiegeassistenten verpflichtend für Lastkraftwagen eingebaut werden müssen. Diese Technik kann Leben retten“, erklärte Berlins Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos) am Dienstag. Ihrer Meinung nach sollten auch alte Fahrzeuge nachrüsten müssen.

Auch die neue Bundesregierung von Union und SPD sieht Handlungsbedarf: In ihrem Koalitionsvertrag haben die Parteien bereits vereinbart, Abbiegeassistenten für neue Lastwagen und Busse verbindlich vorzuschreiben.

In der Hauptstadt gibt es immer wieder Unfälle mit abbiegenden Lkw, bei denen Radfahrer und Fußgänger ums Leben kommen oder schwer verletzt werden. Im Februar etwa war eine Frau am Kottbusser Tor von einem Lkw erfasst und getötet worden.

Das Abgeordnetenhaus hatte den Senat anschließend aufgefordert, eine entsprechende Bundesratsinitiative zu starten, um Fußgänger und Radfahrer besser zu schützen. Assistenzsysteme in Lastwagen sollen erkennen, wenn beim Rechtsabbiegen ein Mensch in Gefahr gerät, und mitunter notfalls automatisch bremsen.

„Mit einem verpflichtenden Einbau technischer Systeme in Lastwagen kann man schwere Unfälle künftig verhindern“, sagte Günther, die für die Grünen in der Landesregierung sitzt. Sie erinnerte daran, dass der Senat auch mit anderen Projekten an mehr Verkehrssicherheit arbeite. Ein Beispiel sei der Umbau gefährlicher Kreuzungen. (dpa)