Neuer Schlossherr, neues Konzept in Lieberose
Schloss und Park Lieberose gehen an einen neuen Besitzer, dessen denkmalpflegerisches Konzept in Brandenburg überzeugt. Park soll öffentlich zugänglich bleiben.

Schloss und Park Lieberose haben einen neuen Besitzer. Nach einem Bewerberverfahren wurde das Anwesen im Kreis Dahme-Spreewald an Thomas Pahlitzsch übergeben, wie die beiden Gesellschafter der Brandenburgischen Schlösser GmbH (BSG) - die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) und das Land Brandenburg - am Dienstag mitteilten. Der neue Eigentümer habe den Aufsichtsrat der BSG mit seinem denkmalpflegerischen Konzept für die schrittweise denkmalgerechte Restaurierung und sinnvolle Nutzung der Innenräume überzeugen können, so Steffen Skudelny, Vorstand des BSG-Mehrheitsgesellschafters Deutsche Stiftung Denkmalschutz.
„Das Nutzungskonzept für Schloss Lieberose soll öffentliche und private Nutzungen harmonisch nebeneinander ermöglichen - das Objekt bleibt für Interessierte erlebbar, der Park öffentlich zugänglich. Meine Familie freut sich auf eine spannende Aufgabe“, erklärte der Augenchirurg Pahlitzsch als neuer Eigentümer.
Die Ursprünge des Schlosses gehen auf das 13. Jahrhundert zurück. Seine heutige Form erhielt es im 18. Jahrhundert. Das Barockschloss wurde im Stil eines Residenzschlosses erbaut und diente dem sächsisch-polnischen Hof als Reisestation. Es beherbergte in den vergangenen Jahren auch das renommierte Kunstfestival Rohkunstbau und zeigte in Ausstellungen Werke regionaler und internationaler Künstlerinnen und Künstler. Unter anderem war im vergangenen Jahr von Juni bis Oktober die Performance „Wish Trees“ der Künstlerin Yoko Ono zu sehen.
„Mit dem Verkauf sichern wir dieses bedeutende kulturelle Erbe und schaffen die Voraussetzungen dafür, dass diese Orte auch in Zukunft belebt werden“, so Kulturministerin Manja Schüle. Sie freue sich, dass der Käufer bereits Erfahrung bei der Sicherung und beim Betrieb von denkmalgeschützten Schlössern habe. Das Bundesland verfüge über einen beeindruckenden Bestand derartiger Gebäude. „Dafür steht auch das Schloss Lieberose mit seiner überaus wechselvollen Geschichte: Wasserschloss, Standesherrschaft, Gutsbetrieb, Berufsschule mit Internat, Kino, Ferienobjekt, Ort für zeitgenössische moderne Kunst.“
Die Sicherung von Schloss Lieberose wurde von der Brandenburgischen Schlösser GmbH seit 1993 unterstützt, die für das Gebäude bislang keinen neuen Nutzer gefunden hatte. Mehr als ein Dutzend Schlösser und Herrenhäuser, fast ebenso viele Parkanlagen und viele denkmalgeschützte Nebengebäude konnte die BSG seit ihrer Gründung 1993 retten. Seit 2019 wurden aus dem Bestand der BSG neben Schloss Lieberose auch die Schlösser Diedersdorf und Reichenow sowie das Herrenhaus Dahlwitz (alle Kreis Märkisch-Oderland) sowie die Schlösser Groß Rietz und Steinhöfel (Landkreis Oder-Spree) verkauft.