Newsblog zum Bahn-Streik in Berlin: Warnstreik beendet – Berliner S-Bahn fährt wieder
Mittlerweile hat sich die Lage etwas beruhigt und die Ringbahn fährt im 20-Minutentakt. Bis bei den S-Bahnen und Regionalzüge wieder alles nach Plan verläuft, kann es zwar noch eine Weile dauern, wir wünschen Ihnen dennoch ein gutes Durchkommen.
Hiermit verabschieden wir uns von Ihnen und schließen den Newsblog.
Montag, 10. Dezember
12:18 Uhr: waren Sie auch betroffen?
12.00 Uhr: EVG bereit zu neuen Tarifverhandlungen
Nach dem Warnstreik bei der Bahn zeigt sich die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft wieder gesprächsbereit. „Wir sind bereit, ab morgen am frühen Nachmittag zu verhandeln“, sagte Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba am Montag in Berlin. Weitere Warnstreiks seien vorerst nicht geplant.
Ob die Bahn ein neues Angebot vorgelegt habe, wollte Rusch-Ziemba nicht sagen. Als möglichen Verhandlungsort nannte sie Berlin. Die Gewerkschaft hatte die Verhandlungen am Samstag abgebrochen. Den vierstündigen Warnstreik am Morgen nannte die Gewerkschaft einen vollen Erfolg. Mehrere tausend Mitglieder hätten sich beteiligt, sagte Bundesgeschäftsführer Torsten Westphal. „Es gab einen große Bereitschaft, weil es auch einen großen Unmut gab.“ Kritik am Ausmaß des Arbeitskampfes wies er zurück. „Wir halten den Warnstreik für verhältnismäßig.“ Die Aktionen seien zum großen Teil von den Mitgliedern selbst gesteuert worden. (dpa)
11.59 Uhr: DGB-Chef von Bahnstreik betroffen - „Verständnis war sehr groß“
Deutschlands oberster Gewerkschafter Reiner Hoffmann ist am Montag selbst vom Bahnstreik betroffen gewesen. Bei anderen Betroffenen habe er vor allem Verständnis für die Eisenbahngewerkschaft EVG wahrgenommen, sagte Hoffmann der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Ich hatte heute Morgen selbst die Situation, dass ich am S-Bahnhof stand und die Reaktion vieler Menschen mitbekommen habe“, sagte der DGB-Vorsitzende.
Hoffmann sagte: „Natürlich ist es dann erstmal ärgerlich, wenn ich dann nicht pünktlich zur Arbeit komme. Aber der Ärger richtete sich weniger gegen meine Gewerkschaft, die EVG, sondern vor allen Dingen gegen den Bahnvorstand, dass hier kein anständiges Angebot auf den Tisch gelegt wurde, bei dem die Menschen am Verhandlungstisch sagen: Darauf können wir uns verständigen, hier können wir uns einigen.“ Die EVG ist eine von acht Mitgliedsgewerkschaften des DGB. „Das ist das, was die Bevölkerung auch erwartet, dass die Bahnbeschäftigten einen ordentlichen Lohn bekommen und ordentliche Arbeitszeiten“, sagte Hoffmann. „Dafür ist das Verständnis heute sehr groß gewesen.“ (dpa)
11.00 Uhr: Leute stehen Schlange für ein Taxi
Einem kommt das Chaos bei der Bahn zu Gute: Ismail Yakar hat sich an diesem Morgen extra früher in sein Taxi gesetzt und ist zum Hauptbahnhof gefahren. „Da standen die Leute Schlange für Taxis. Als ich vorfuhr, hat sich eine Traube um meinen Wagen gebildet.“ Einen Geschäftsmann, der dringend nach Hamburg musste, habe er zu einer Autovermietung an der Friedrichstraße gefahren. „Auch dort standen die Leute fast bis vor die Tür an.“ (BLZ)
10.25 Uhr: „Die Bahn investiert zu wenig“
Angelika Vogt kommt zu spät zu ihrer Vorlesung. Sie wartet am Gleis der S5 am Ostkreuz, will zum Hackeschen Markt. Die Anzeigetafel zeigt nur Blau an, nirgends ist zu erfahren, wann der nächste Zug kommt. Vogt hat wenig Verständnis für die Verspätungen. „Die Bahn investiert zu wenig“, sagt sie. „Sowohl in den Service als auch in das Schienennetz.“ Die Studentin hat ein Jahr in Shanghai gelebt. „Da ist jeder Zug auf die Sekunde pünktlich - während in Deutschland alles unter 5 Minuten Verspätung als pünktlich gilt. Das ist für eine moderne Großstadt ziemlich peinlich.“ (BLZ)
10.15 Uhr: Regiozüge und S-Bahnen fahren langsam wieder
Nach einem mehrstündigen Warnstreik soll der Zugverkehr in Berlin und Brandenburg langsam wieder anrollen. Bis die S-Bahnen und Regionalzüge wieder nach Plan fahren, kann es aber dauern. „Wir gehen davon aus, dass es bis zum Nachmittag dauert“, sagte ein Bahnsprecher am Montagmorgen. (dpa)
9.56 Uhr: Ansturm auf die U-Bahn
9.52 Uhr: Warnstreik bei Bahn beendet
Bei der Deutschen Bahn hat die Gewerkschaft EVG ihren Warnstreik beendet. Das sagte ein Sprecher der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft am Montag. Kunden müssen nach Bahnangaben aber noch den ganzen Tag mit Einschränkungen rechnen, vor allem im Fernverkehr. Der vierstündige Warnstreik hatte am Morgen um 5.00 Uhr begonnen. ICE und Intercitys fuhren nicht, auch im Regionalverkehr kam es zu erheblichen Einschränkungen, in einzelnen Bundesländern fuhr kaum ein Zug. Auch die Reisezentren wurden bestreikt. (dpa)
9.30 Uhr: Warten, warten, warten
9.20 Uhr: Verkehrschaos in Berlin
In Berlin gibt es seit den frühen Morgenstunden ein Verkehrs-Chaos. Viele Berliner weichen auf das Auto aus. Aber auch auf den Straßen ist mit Staus und längeren Verzögerungen zu rechnen.
9.20 Uhr: Chaos am Alexanderplatz
Nicht jeder kann die Ausfälle mit Humor nehmen. Am Alexanderplatz kam es zu Drängeleien und lauten Wortgefechten.
9.17 Uhr: S-Bahn fährt wieder
Gute Neuigkeiten: Die Züge der Berliner S-Bahn rollen wieder. Es kommt aber weiterhin zu massiven Verzögerungen.
9.06 Uhr: Die ersten Züge rollen
9.00 Uhr: „Das kam doch sehr kurzfristig“
„Eigentlich habe ich schon Verständnis für den Streik“, sagt Axel Albrecht. „Aber das kam jetzt doch sehr kurzfristig.“ Der 48-jährige Pendler aus Lübben wollte eigentlich um 8 Uhr bei der Arbeit am Insbrucker Platz sein. Stattdessen steht er um 8.45 Uhr am Ostkreuz und wartet auf den Bus - „auf irgendeinen Bus“, wie er sagt. Doch als der 194er Richtung Hermannplatz vorfährt, sind kaum noch ein paar Zentimeter Platz in dem Bus. Axel Albrecht muss weiter warten.
8.57 Uhr: Normalisierung des Bahnverkehrs nicht in Sicht
Mit einer schnellen Normalisierung des Zugverkehrs wird nach dem für 9.00 Uhr angekündigten Warnstreikende nicht gerechnet. Bei der S-Bahn dürfte es etwas schneller gehen, sagte Bahnsprecher Ahlers. Im Regional- und Fernverkehr werde es länger dauern. (dpa)
8.55 Uhr: Bahn-Streik legt U-Bahnhof Hermannplatz lahm
8.51 Uhr: Wartende Fahrgäste am Alexanderplatz
8.34 Uhr: S-Bahn wartet im Bahnhof Yorckstraße
Eine S-Bahn steht im Bahnhof Yorckstraße. Sie darf aber erst ab 9 Uhr wieder fahren. Der Berliner Zeitung sagte der Fahrer, es sei nicht sein Streik. Er wartet, bis er wieder fahren darf.
8.22 Uhr: Bahn stellt für gestrandete Reisende Züge bereit
Für Fernreisende, die wegen des Warnstreiks in Berlin nicht weiterkommen, hat die Bahn drei separate Züge bereitgestellt. Dort können Reisende die Wartezeit überbrücken. Die Züge stehen nach Angaben des Regionalen Bahnsprechers, Burkhard Ahlert, am Südkreuz, am Hauptbahnhof und auf dem Ostbahnhof. (dpa)
8.18 Uhr: U-Bahn-Fahrer meldet 109% Auslastung
8.15 Uhr: Lautsprecher bei der S-Bahn ausgefallen
Auch das noch: Bei der Berliner S-Bahn sind am Montagmorgen die Lautsprecher im gesamten S-Bahnnetz ausgefallen. Das teilte das Unternehmen beim Kurznachrichtendienst Twitter mit. Es stehe zur Zeit „keine akustische Fahrgastinformation“ zur Verfügung hieß es. Fahrgäste sollten die Anzeigen am Zug und vor Ort beachten. An der Entstörung werde gearbeitet. Schon zuvor hatte die S-Bahn ihre Fahrgäste aufgefordert, wegen des Warnstreiks der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) auf U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse auszuweichen. (dpa)
7.00 Uhr: Auch Berliner S-Bahn betroffen
In Berlin sollten ab 6.00 Uhr alle S-Bahnen ausfallen, hieß es von der Deutschen Bahn. Weitere Regionen würden voraussichtlich noch hinzukommen. Die EVG hatte ihre Mitglieder in ganz Deutschland zu dem Ausstand aufgerufen und dabei keinen regionalen Schwerpunkt gesetzt.
Der Grund des Warnstreiks: Die Gewerkschaft will im Tarifkonflikt mit der Bahn ihre Forderungen durchsetzen. Am Samstag hatte die EVG die Verhandlungen für rund 160.000 Beschäftigte abgebrochen. Bei der Lohnerhöhung war der Konzern der Gewerkschaft aus deren Sicht nicht weit genug entgegengekommen. Im Fernverkehr sollen alle für Montag gekauften Tickets bis Dienstag gültig bleiben, wie die Bahn mitteilte. Für bestimmte Spartickets werde zudem die Zugbindung aufgehoben. Im Fall von Reiseabsagen wegen des Warnstreiks sind Erstattungen von Tickets und Reservierungen geplant. (dpa)
6.00 Uhr: Fernverkehr bundesweit eingestellt
Die Deutsche Bahn hat wegen des Warnstreiks bundesweit ihren Fernverkehr eingestellt. Das sagte eine Sprecherin des Konzerns der Deutschen Presse-Agentur am frühen Montagmorgen. Die Einstellung wird zunächst bis zum offiziell angekündigten Ende des Ausstands um 9.00 Uhr andauern. Darüber hinaus werde es aber während des gesamten Tages zu massiven Einschränkungen im bundesweiten Fernverkehr kommen, sagte ein Bahn-Sprecher. Er empfahl Reisenden dringend, ihre Reisen auf den Dienstag zu verschieben. Alle Tickets behielten ihre Gültigkeit, Zugbindungen seien aufgehoben - auch für den Dienstag.
In verschiedenen Bundesländern war zudem der Regionalverkehr von den Streiks betroffen. Von Nürnberg aus etwa gebe aus keine Fahrten in Richtung Würzburg, München oder Berlin, teilte die Bahn mit. Auch im Südwesten sollte es zu besonders starken Einschränkungen kommen. Vom Karlsruher Hauptbahnhof fuhr nach Angaben der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) kein Zug mehr. (dpa)