Notunterkünfte in Berlin: Flüchtlinge im ICC erkranken an Windpocken

Der nächste Hangar im stillgelegten Flughafen Tempelhof kann von Flüchtlingen bezogen werden. Hangar 7 sei inzwischen auf 20 Grad aufgeheizt, sagte eine Sprecherin von Sozialsenator Mario Czaja (CDU) am Donnerstag. Noch am Nachmittag sollten die ersten 200 Menschen einziehen.

Hangar 7 ist anders als andere Tempelhof-Hangars mit Sanitäranlagen ausgestattet. Flüchtlinge, die dort einziehen, müssen also nicht mehr zum Duschen in nahegelegene Schwimmhallen gebracht werden. Eigentlich sollte er bereits Silvester belegt werden, wegen der Kälte war jedoch die Heizung ausgefallen.

Insgesamt sei hier Platz für 500 Menschen, sagte die Sprecherin. Zunächst sollten Flüchtlinge umziehen, die vorübergehend im sanierungsbedürftigen Hangar 1 untergebracht worden waren. Ab Freitag werde er dann mit neu ankommenden Flüchtlingen weiter belegt.

Mehrere Windpocken-Ansteckungen

Im ICC, das seit dem 18. Dezember von Flüchtlingen bewohnt wird, sind mehrere Menschen an Windpocken erkrankt. Es gebe deshalb einen Belegungsstopp bis zum 24. Januar, sagte die Sprecherin. Weil man wegen der Inkubationszeit noch nicht wisse, wer sich angesteckt habe, werde derzeit auch niemand aus dem ICC in andere Flüchtlingsunterkünfte verlegt.

Nach Informationen der „Berliner Morgenpost“ gibt es 13 bestätigte Erkrankungen und sieben Verdachtsfälle. Das Gesundheitsamt Charlottenburg-Wilmersdorf habe eine Impfaktion gegen Windpocken im ICC gestartet. Czajas Sprecherin zufolge nutzt ein Großteil der Flüchtlinge das Angebot für Schutzimpfungen bereitwillig. Die Impfstelle am Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) werde generell gut angenommen. (dpa)