Oberbaumbrücke teilweise gesperrt: Ab Montag droht Verkehrschaos
Berlin - Unsere als Fluss eher bescheidene Spree wird nach und nach zu einem kaum zu überwindenden Hindernis für Autos und Lastwagen: Von Montag an wird mit der Oberbaumbrücke die nächste Querungsmöglichkeit zum Nadelöhr. Pro Richtung ist wegen Bauarbeiten nur eine Fahrspur für Kraftfahrzeuge und Fahrräder vorhanden, und das mal eben bis Anfang November.
Weil die Einengung weniger Verkehr zulässt, bedeuten die Bauarbeiten: Umleitung. Die führt von der Warschauer Straße über die Mühlenstraße, die Schillingbrücke und die Köpenicker Straße zum Schlesischen Tor beziehungsweise in Gegenrichtung.
Die Elsenbrücke bietet sich als Ausweichstrecke nicht an. Weil einer ihrer Teile einsturzgefährdet ist, ist auch sie seit Ende August 2018 nur eingeschränkt nutzbar – damals mit dem Hinweis, die Oberbaumbrücke zu nutzen.
Fahrbahnbelag der Oberbaumbrücke hinüber
Auf der Oberbaumbrücke, die immerhin 124 Jahre zählt, ist vor allem der Fahrbahnbelag hinüber, hatte die Senatsverkehrsverwaltung festgestellt. Und entschieden, im Zusammenhang mit der Erneuerung unter anderem gleich noch die Abdichtungen zu ersetzen und die ungenutzten Straßenbahnschienen herauszureißen. Deshalb dauert die 700.000 Euro teure Instandsetzung so lange.
Gebaut wird in zwei Zehn-Wochen-Abschnitten – erst ist die westliche Seite dran, dann die östliche vor den Hochbahn-Kolonnaden. So lange die rinnenförmigen Schienen noch im befahrbaren Teil liegen, werden sie mit Asphalt ausgegossen, damit sie für Radfahrer nicht zur Sturzfalle werden.
Die Brücke, 1945 bei der Schlacht um Berlin schwer beschädigt, war während der Mauerzeit bis 1972 gesperrt, war dann Grenzübergang für Fußgänger. Erst nach langer Wiederherstellung war sie seit 1995 wieder für Autos und Hochbahn passierbar.