Pankow: Erste Hilfe für kaputte Räder
Reißt die Kette am Fahrrad, ist schnelle Hilfe nötig. In Pankow stehen zukünftig Säulen mit Reparaturwerkzeug bereit.

Gerissene Kette, platter Reifen – es ist ärgerlich, wenn am Rad unterwegs etwas kaputt geht. In Pankow soll jetzt bald schneller geholfen werden. Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) beschloss jetzt, dass Fahrradreparatursäulen zur ersten Hilfe aufgestellt werden. Dort kann sich der Radler gratis an Flick- und Werkzeug bedienen.
Maximilian Schirmer (Linke) hatte solche nützlichen Installationen im Urlaub in Rostock gesehen und stellte den Antrag. „Ich bin selbst Radfahrer, erledige so alle Strecken beruflich und privat innerhalb Berlins. Leider passiert ab und zu bei voller Fahrt ein Unglück, gerade neulich hatte ich ein Kettenriss. Ausgerechnet in solchen Situationen ist aber keine Werkstatt in der Nähe. Deshalb ist diese Einrichtung praktisch.“ Und auch gut für Menschen, die mit wenig Geld auskommen müssen.
Sinnvolle Service-Leistungen
Sinnvoll sind Service-Leistungen rund ums Rad allemal in Berlin, da der Radverkehr in der Stadt langfristig deutlich wächst. Lisa Feitsch, Sprecherin des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), weiß: „Im Mittel der vergangenen fünf Jahre ist eine durchschnittliche jährliche Steigerung des Radverkehrs um 4,6 Prozent zu beobachten. Der Rad-Anteil am Gesamtverkehr stieg von 13 auf 18 Prozent. Mit einer guten Fahrradinfrastruktur könnten es allerdings noch mehr Menschen sein, die das Rad als flexibles und gesundes Verkehrsmittel für sich entdecken.“ Sie begrüßt die Neuerung. „Fahrradreparaturstationen sind ein kleiner, aber feiner Baustein für Berlin auf dem Weg zur fahrradfreundlichen Stadt. Sie bieten praktische Hilfe im Alltag und signalisieren: ‚Hier ist der Radverkehr willkommen‘.“
Eine Säule kostet 2000 Euro
Im Nachbarbezirk Reinickendorf stehen schon seit einem Jahr zwei dieser Reparatursäulen zur Verfügung, auch in Amsterdam und Leverkusen sind sie im Einsatz. In Reinickendorf kostete eine jeweils 2000 Euro. Korinna Stephan, Sprecherin des Bezirks, erklärt, wonach die Standorte am Rathaus und an der Schlossstraße in Tegel ausgesucht wurden: „Es war entscheidend, wie hoch frequentiert die Orte durch Radfahrerinnen und Radfahrer sind und wo Vandalismus mit ständiger Überwachung durch Pförtner wie am Rathaus einzudämmen ist.“
In Pankow werden sich die Stationen an Verkehrsknotenpunkten des täglichen Berufsverkehrs und an den überregionalen Langstrecken-Radwegen wie dem Berlin-Usedom-Radweg und nach dem nach Kopenhagen befinden. Maximilian Schirmer sagt: „Wichtig ist, dass die Säulen analog und digital zu orten sind, also auf den dementsprechenden Verkehrskarten und Touristenführern eingetragen werden.“