Pegida-Demo in Berlin: „Bergida“ floppt in Berlin

21.15 Uhr

„Bergida“ ist in Berlin gefloppt. Am Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor gehen die wenigen Gegendemonstranten von „NoBergida“ wieder nach Hause. Erschienen waren lediglich drei Bergida-Demonstranten, die eine Anmeldung ihrer Veranstaltung zunächst nachreichen wollten, diese dann aber zurückzogen.

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20.30 Uhr

Etwa 30 Gegendemonstranten stehen keinem einzigen „Bergida“- Demonstranten gegenüber. Ein Mann aus Marzahn ist extra mit dem Rad angereist, um die Gegendemonstration „NoBergida“ zu unterstützen, will sich aber jetzt auch wieder auf den Weg nach Hause machen. Normalerweise unterstützt er montags immer die Gegendemo in Marzahn, wo besorgte Anwohner und Nazis gegen die geplanten Flüchtlingscontainer demonstrieren.

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20.00 Uhr

Bisher haben sich nur circa dreißig Gegendemonstranten eingefunden. „Bergida“-Teilnehmer sind noch nicht anwesend. Die Gegendemonstration soll offiziell im 20.15 Uhr starten.

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18.45 Uhr

Zwischen Brandenburger Tor und beleuchteten Weihnachtsbaum stehen Menschen und machen Selfies mit Smartphones, Teilnehmer der angekündigten „Bergida“ und auch von der angemeldeten „NoBergida“ sind bisher noch nicht in Sichtweite.

Hundert Teilnehmer wurden laut Polizei für die Gegendemonstration angemeldet. Dafür haben sich eine Handvoll Reichsbürger vorm Brandenburger Tor positioniert, die aber nach eigener Auskunft nichts mit der Berliner Variante der Pegida zu tun haben.

Auch die Teilnehmer der Mahnwache haben einen Stand auf der westlichen Seite des Brandenburger Tors, die große Flagge mit der Friedenstaube wird geschwenkt. Sie grenzen sich ebenfalls von "Bergida" ab. Auch die Veranstalter der Demo gegen die Flüchtlingscontainer in Marzahn äußerten sich auf ihrer Facebook-Seite, dass sie nichts mit „Bergida“ zu tun haben.

Die Polizei ist vor Ort, Absperrgitter sind aufgestellt und rund um den Pariser Platz stehen Wannen der Polizei. Bisher sind mehr Beamte als Teilnehmer der diversen Kundgebungen vor Ort.

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Rund 800 Likes hat die „Bergida“-Facebook-Seite, die erst am 15. Dezember gegründet wurde. Darin rufen die Initiatoren öffentlich zu einer Berliner Pegida auf, der sogenannten „Bergida“ (Berlin gegen die Islamisierung des Abendlandes).

Am heutigen Montagabend soll der Protest gegen „die Islamisierung des Abendlandes“ ab 20 Uhr am Brandenburger Tor stattfinden – parallel zur Pegida in Dresden, wo am vorigen Montag rund 15.000 Menschen auf der Straße demonstrierten und auch am heutigen Montag wieder zum Protest (und gemeinschaftlichen Singen) aufgerufen wurde.

NoBergida bereits angemeldet

Bei der Berliner Polizei ist bisher jedoch keine Demonstration angemeldet, die unter dem Namen „Bergida“ laufen soll. Wohl aber eine Gegendemo unter dem Namen „NoBergida“. Unter dieser Bezeichnung findet sich ebenfalls eine Facebook-Seite, die einen Tag nach der „Bergida“-Seite online ging. Sie hat inzwischen etwa 1700 Facebook-Likes.

Der Veranstalter hat laut Polizei rund 100 Teilnehmer für die Gegendemo „Bergida“ von 17 bis 24 Uhr angemeldet. „Wir sind aber vorbereitet“, sagte ein Sprecher der Polizei. Es sei nicht unüblich, dass Demonstrationen nicht angemeldet werden. Es gebe auch die Möglichkeit, die Versammlung dann vor Ort anzumelden. „In der Regel wird dann auch zugestimmt“, sagte der Sprecher.