Playboymodel will 249 Euro für einen Coronatest
Das frühere Berliner Nacktmodell Jessica Czakon erklärt in einem Interview im Internet die angeblichen Vorzüge des Corona-Tests für Zuhause. Nach einer Prüfung durch die Gewerbeaufsicht hat sich jetzt die Staatsanwaltschaft Hannover eingeschaltet. Sie prüft einen Anfangsverdacht auf Betrugsversuch.
Berlin-Das frühere Berliner Playboy-Model Jessica Czakon wirbt aktuell für einen dubiosen Selbsttest. Der Preis für einen der medienwirksam inszenierten Tests: satte 249 Euro. Jetzt hat sich die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Aufgedeckt hat den mutmaßlichen Skandal das Magazin Vice.

In einem Videochat, der im Internet zu finden ist, erklärt das frühere Nacktmodell das Prinzip des Produktes so: Der Kunde bestellt den Selbsttest für 249 Euro und bekommt diesen dann nach Hause geschickt. Sobald das Test-Stäbchen da sei, solle man damit einen Abstrich aus dem Rachen nehmen. Dieser solle dann per Post an ein Labor weitergeschickt werden. Der Vorteil: Man müsse sich nicht mehr ins Wartezimmer setzen.
Angebliche Zusammenarbeit mit namhaften Laboren
Tatsächlich sind die Test-Stellen und Labore, die die Testproben auswerten können, derzeit aber völlig überfüllt, lange Wartezeiten und überlastete Info-Hotlines sind die Folge. Als Jessica Czakon in dem Videochat darauf angesprochen wird, erklärt sie, sie arbeite „mit den Laboren zusammen, die Kapazität haben“. Die könnten „dann wahrscheinlich schneller die Ergebnisse zu den betroffenen Patienten schicken“. Welche Labore das sein sollen, sagt sie aber nicht.
Der Preis von 249 Euro sei zwar tatsächlich „etwas höher als bei der Praxis“. Dafür habe der Test aber den Vorteil, dass er „privat und sicher zu Hause“ durchgeführt werden könne. Der Preis ist allerdings nicht nur „etwas“ höher - denn die 59 Euro, die für einen von einem Arzt durchgeführten Test anfallen, werden vom Gesundheitsamt oder den Krankenkassen übernommen, heißt es bei Vice weiter. Auch die zuständige Gewerbeaufsicht wurde auf das seltsame Unternehmen aufmerksam, fand an der angegebenen Adresse aber nicht mal ein Firmenschild.
Dem Vice-Magazin sagte ein Sprecher, man habe „den Fall an die zuständige Staatsanwaltschaft abgegeben. Wegen Anfangsverdacht auf Betrugsversuch.“