Wo in Berlin ist mein abgeschlepptes Auto? Ab jetzt in Marzahn-Hellersdorf

Ab sofort werden alle sichergestellten Fahrzeuge zentral in Biesdorf aufbewahrt. Die Polizei hat dafür eine neue Kfz-Halle eröffnet.

Das Kfz-Sicherstellungsgelände in Biesdorf
Das Kfz-Sicherstellungsgelände in BiesdorfEric Richard

Immer wieder sorgt die schlecht gesicherte Polizeidienststelle in Biesdorf für Gelächter. Immer wieder dringen Einbrecher auf das KfZ-Sicherstellungsgelände am Blumberger Damm vor. Einmal holten sie sich ein Auto sogar zurück, in anderen Fällen vernichteten sie Spuren und Beweise, indem sie einfach Feuer legten. Aber auch in das andere Gelände für sichergestellte Autos an der Belziger Straße in Steglitz wurde mehrfach eingebrochen.

Jetzt soll alles besser werden. Seit Donnerstagabend sollen alle beschlagnahmten oder wegen Falschparkens abgeschleppten Fahrzeuge zentral nur noch am Blumberger Damm untergebracht werden. Dafür gibt es jetzt eine neue Sicherstellungshalle. Ihre Fertigstellung war eigentlich bereits für das vergangene Jahr geplant.

Einem behördeninternen Rundschreiben zufolge, das dieser Zeitung vorliegt, gibt es in der neuen Halle und auf den Außenstellplätzen jetzt 611 Stellflächen für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen und etwa 300 Flächen für Zweiräder.

Auf dem angrenzenden Hof Cecilienstraße stehen weitere 100 Pkw-Stellflächen zur Verfügung sowie zehn Stellflächen für sichergestellte Lkw bis 7,5 Tonnen und auch zwei Stellflächen für Sattelzüge.

Auf den Polizeiabschnitten werden Plätze frei

Das alte Sicherstellungsgelände an der Belziger Straße wird nun geschlossen, wenn dort die letzten Fahrzeuge ausgehändigt sind. Auch auf Polizeiabschnitten werden jetzt Parkplätze frei, weil auch dort sichergestellte Autos abgestellt waren.

„Im Kern ist es sinnvoll, die Autos zentral an einem Ort zu haben“, sagt Bodo Pfalzgraf, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft. „Aber die Sicherheit muss gewährleistet werden. Nicht dass sich die Clans wieder ihre Autos zurückholen.“

Bewacht wird das Gelände weiterhin von einem privaten Sicherheitsunternehmen. Dieses stand in der Vergangenheit in der Kritik, weil immer wieder Einbrecher dort eindringen konnten.

Auf dem Gelände an der Cecilienstraße Ecke Blumberger Damm waren seit 2011 insgesamt 44 Einbrüche bekannt.

Feuer gelegt oder Feuerlöscher entleert

Im März vergangenen Jahres knipsten Unbekannte mit einem Seitenschneider den Maschendrahtzaun durch und drangen in das Gelände ein. Sie versuchten an mehreren Autos Feuer zu legen, was ihnen aber nicht gelang. Bereits im Januar hatten auf dem Gelände Unbekannte vier Fahrzeuge demoliert.

Im Oktober 2020 brannten an der Cecilienstraße elf Autos. Darunter war der Fluchtwagen eines Bankeinbruchs in Frohnau. Im Juli drangen an der Belziger Straße Unbekannte ein. Es waren mutmaßliche Komplizen der Diebe, die die 100 Kilogramm schwere Goldmünze aus dem Bode-Museum gestohlen hatten. Mit einem Schaumlöscher vernichteten sie im Wageninnern DNA-Spuren.