Polizei sucht internationalen Straftäter: 45-Jähriger brachte Falschgeld in Umlauf
Die Polizei vermutet, dass der Gesuchte sich zurzeit in Berlin aufhält. Mit gefälschten 100, 200 und 500 Euro-Noten soll er in der Hauptstadt eingekauft haben. Dabei suchte er meist kleinere Geschäfte auf und bezahlte kleine Einkäufe mit großen Geldnoten, um echtes Geld zurückzubekommen.
Unter anderem zahlte er am 5. April dieses Jahres die Rechnung von 24 Euro in einem Blumengeschäft an der Chausseestraße mit einer 100 Euro-Blüte. Am 14. Oktober kaufte er in einem Kosmetikladen an der Charlottenburger Danckelmannstraße ein Deo und eine Tube Pearls&Dent-Zahnpasta, wo er ebenfalls mit einem gefälschten 100 Euro-Schein zahlte. "Die Fälschungen waren so gut, dass es selbst für einen Kassierer schwer ist, das Falschgeld zu erkennen", sagt ein Polizeisprecher. Das Amtsgericht Tiergarten hat für ihn einen Haftbefehl ausgestellt.
Bereits zu Haftstrafe verurteilt
Nach Angaben der Polizei ist der Mann bereits einschlägig bekannt. Die Fahnder vermuten, dass er Teil einer international operierenden Fälscherbande ist. Mal gab sich Boyanov in den vergangenen Jahren als Tscheche aus, mal als Italiener oder Finne. Zwischen 2005 und 2007 wurde er bereits drei Mal in Spanien wegen des Verbreitens von Falschgeld festgenommen. 2009 wurde er wegen der gleichen Straftat in Paris gefasst. Im Jahr 2010 wurde er im Australischen Perth zu einer Freiheitsstrafe verurteilt, nachdem er dort Falschgeld verbreitet hatte. Bei der Einreise hatte er damals einen Tschechischen Pass dabei.
Der Beschuldigte ist 1,65 bis 1,70 Meter groß, hat eine kräftige dick-rundliche Figur und schwarze graumelierte Haare. Er spricht gebrochen englisch mit osteuropäischem Akzent. Wer Informationen zu ihm hat, soll sich mit dem Kommissariat zur Bekämpfung von Falschgeldkriminalität im Landeskriminalamt unter der Rufnummer 030/4664 - 941313 in Verbindung zu setzen oder bei einer anderen Polizeidienststelle zu melden.
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