Polizeieinsatz in Berlin-Friedrichshain: Neonazis ziehen durch die Rigaer Straße
Nach Angaben der Polizei zogen mehr als 40 Neonazis am Sonnabendmorgen gegen 7.30 Uhr vom S-Bahnhof Frankfurter Allee kommend durch den Friedrichshainer Nordkiez. Im Bereich der Rigaer Straße befinden sich mehrere linksalternative Wohnprojekte. Die Demonstranten, die der Polizei zum großen Teil bekannt sind und zur gewaltbereiten rechten Szene gehören, skandierten in der Rigaer Straße verfassungsfeindliche Parolen.
Die Anwohner wurden von dem Nazi-Aufmarsch überrascht. Ein großer Teil der Bewohner der linken Wohnprojekte war zu dieser Zeit in Hamburg, um dort gegen einen bundesweiten Aufmarsch der rechten Szene zu protestieren. Die Verbliebenen waren größtenteils noch im Bett.
Von ihnen stellten sich einige den Rechtsextremisten in den Weg, und es kam zu handgreiflichen Auseinandersetzungen. Beide Seiten sollen sich gegenseitig mit Flaschen und Steinen beworfen haben. Laut Zeugenaussagen wurden auch Holzlatten und andere Gegenstände eingesetzt.
Ein 23-Jähriger wurde laut Polizei verletzt und musste ambulant in einem Krankenhaus behandelt werden. Die Polizei nahm insgesamt 44 Personen fest. 41 von ihnen gehörten der Neonazi-Gruppe an, die zuvor skandierend durch die Straße gezogen war. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt ermittelt wegen schweren Landfriedensbruchs. Die Ermittlungen dauern an.