BEN STILLER konnte drehen, was er wollte – immer wieder bekam er dieselbe Frage zu hören: „Wann wird endlich der zweite Teil von ,Zoolander produziert?“ Der Film von 2001, in dem er ein wahnsinnig gut aussehendes (aber krachdummes) Model spielte, verlangte nach einer Fortsetzung. Die es nun gibt. Auf der großen Premierentournee rund um die Welt machten Stiller und sein Hofstaat am Dienstag auch in Berlin Station. Vor der großen Premiere am Abend im Sony-Center gab es im Soho House eine Pressekonferenz. Bei dieser Gelegenheit erzählte Stiller, dass schon seit den ersten Arbeiten am Drehbuch für die Zoolander-Fortsetzung geplant war, Justin Bieber am Anfang des Films umbringen zu lassen. Als fünf Jahre später tatsächlich gedreht wurde, fiel der junge Mann durch professionelles Verhalten positiv auf: „Er kam pünktlich, war ernsthaft bei der Sache und sah gut aus.“ Ob der zweite Teil beim Kinopublikum ankommen wird, muss sich ab dem 18. Februar erweisen. Ben Stiller zeigte am Rande seines Premierenbesuchs in Berlin auch politisches Interesse und besuchte für eine halbe Stunde auf Vermittlung des UN-Flüchtlingshilfswerks die Flüchtlings-Notunterkunft im ehemaligen Rathaus Wilmersdorf, wo er die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer lobte und mit Bewohnern für Selfies posierte.
OWEN WILSON gibt zu, dass er sich ein wenig danach gesehnt hat, in der Rolle des Hansel auf die Leinwand zurückzukehren: „Ich habe Hansel vermisst und es genossen, wieder diese Rolle zu spielen.“ Die Berlin-Premiere erinnerte mit ihrem gigantischen Aufwand ein wenig an die Neunzigerjahre, in denen die Filmfirmen noch üppig feierten. Auf dem roten Teppich stand ein Gerüst mit Laufsteg und Arbeitsplatz für einen DJ, der mit seinem Krawall die Glasscheiben des Sony-Centers ordentlich vibrieren ließ.
PENÉLOPE CRUZ spielt ein ehemaliges Bademodenmodel, das für die Global Fashion Division von Interpol arbeitet. Und weiß noch genau, in welcher Situation sie den Anruf von Ben Stiller mit dem Rollenangebot erhielt: „Ich stand im Drogeriemarkt vor dem Regal mit den Windeln.“ Womit sie eine Vorlage für einen typischen Ben-Stiller-Witz lieferte, die er nicht unverwandelt lassen konnte: „Witzig! Als ich sie anrief, trug ich eine Windel!“ Mit Penélope Cruz holte Stiller einen echten Fan ins Team: „Ich habe den ersten Zoolander-Film fünf oder sechsmal gesehen. Es ist eine große Ehre für mich, Teil der Fortsetzung zu sein.“ Wobei sie ein Hauptproblem dieser Arbeit so umschreibt: „Es war schwierig, bei den Dreharbeiten ernst zu bleiben. Besonders in den Szenen, in denen Ben und Owen gemeinsam mit mir spielten.“ Ein gewisses Interesse für die Mode gehört zu ihrem Beruf, aber übertreiben will sie das nicht: „Ich habe keine Zeit, mich ständig damit zu beschäftigen.“
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WILL FERRELL spielte im ersten Zoolander-Film den Bösewicht Mugatu, der nun pünktlich zur Fortsetzung dem Gefängnis entkam. Die Pressekonferenz im Soho House benutzte der Komiker für eine kleine Privatvorstellung. Erst ließ er sich von Owen Wilson eine Blu-ray von „Meet the Parents“ (deutsch: „Meine Braut, ihr Vater und ich“) signieren, dann schien er völlig in Gedanken versunken und brachte statt einer Antwort zum Amüsement der Anwesenden nur dies hier über die Lippen: „Brüste!“ Später bei der Premiere trieb er Schabernack mit den sowieso schon arg aufgeregten Fans: „Ich muss eine große Ansage machen: JUSTIN BIEBER! ... ist heute nicht hier.“